Zentralrat der Juden: Wichtiger Schritt
Roth äußerte sich auf Nachfrage nicht zum offenen Brief. Zu den geplanten Änderungen teilte sie mit: "Deutschland wird seiner historischen Verantwortung durch die Reform der Beratenden Kommission besser gerecht." Mit dem Schiedsgericht könnten "faire und gerechte Lösungen" besser zu erreichen sein. Zudem werde mehr Rechtssicherheit und Verbindlichkeit geschaffen, vor allem die einseitige Anrufbarkeit erleichtere die Rückgabe von NS-Raubgut.
"Die paritätische Schiedsgerichtsbarkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem auch für private Institutionen verpflichtend geltenden Restitutionsgesetz, wie es andere europäische Länder bereits haben und welches das Ziel der jüdischen Gemeinschaft auch in Deutschland bleibt", teilte ein Sprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland mit.
Kritik: Durch neues Verfahren verschlechtert sich Situation der Opfer
Im Brief hatten Juristen, Historikern und Nachfahren von ehemaligen Eigentümern aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Israel, Kanada und der Schweiz die Bundesregierung dazu aufgefordert, das Vorhaben nicht noch vor den Neuwahlen im Kabinett zu beschließen. "Auf den letzten Metern der Legislaturperiode die Beratende Kommission NS-Raubgut abzuschaffen und ein für die Opfer schlechteres neues Verfahren zu beschließen, ist unredlich", hieß es dort.