Rheinfelden Abwärme soll nicht mehr verpuffen

Die Oberbadische
Das Wärmenetz soll künftig ausgebaut und ab Ende nächsten Jahres auch von Abwärme der Firma Evonik gespeist werden. Aktuell ist der Ausbau in Richtung Rathaus, wie hier an der Ecke Müßmatt-/Fritz-Rößler-Straße, im Gange. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Nahwärmenetz: Massiver Ausbau in Rheinfelden / Bau- und Umweltausschuss vergibt Arbeiten

Er ist so ehrgeizig wie zeitlich ambitioniert: der Ausbau des Wärmenetzes, der nicht zuletzt auch zum Erreichen der gesteckten Klimaschutzziele der Stadt von großer Bedeutung ist. Bereits ab dem kommenden Jahr und der beginnenden Heizperiode soll die Abwärme der Firma Evonik genutzt und eingespeist werden.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Damit können dann weitere und große Teile der Innenstadt umweltfreundlich mit Wärmeenergie versorgt werden. Für den erforderlichen Ausbau und das Verlegen der Leitungen stellte der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Weichen.

Und das Gremium bekam auch keine kalten Füße, grünes Licht für die teuren Ingenieurleistungen zum Ausbau des Wärmenetzes in den Jahren 2020/21 zu signalisieren. Statt dem günstigsten Bieter für rund 275 000 Euro den Zuschlag zu geben, votierte der Ausschuss für das Angebot des Büros Regiodata (Lörrach) mit kalkulierten Kosten in Höhe von 400 000 Euro. Damit folgte das Gremium dem Vorschlag der Verwaltung.

Weil komplexe Planungen und ein hohes Maß an Wissen und Erfahrungen erforderlich sind, hatten die Stadtwerke Rheinfelden, die ja federführend für das Projekt Wärmenetz sind, den teureren Bieter vorgeschlagen. Nach Anwendung einer speziell erstellten Bewertungsmatrix hatte es nämlich Regiodata auf Platz eins geschafft.

Die Kosten waren dabei nur zu einem Drittel in die Bewertung mit eingeflossen. Mehr Gewicht war auf die komplexe Planung gelegt worden. Denn immerhin gilt es beim Ausbau des Wärmenetzes in der Innenstadt, die Leitungen durch die Fußgängerzone zu führen und ebenso später die Bundesstraße und Bahnlinie zu queren.

Nicht der Billigste erhielt den Zuschlag

Über die Kapuzinerstraße soll das Netz schließlich zum Seidenweberareal führen. Dort wurde schon vielfach Interesse am Anschluss ans Wärmenetz bekundet, und es wurden bereits zahlreiche Verträge abgeschlossen, hieß es in der Sitzung von Seiten des Leiters der Stadtwerke, Daniel Weiß.

Die deutlich mehr Kosten verschlingende Variante der Ingenieurleistungen hatte auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt den Mitgliedern des Bauausschusses ans Herz gelegt. Allerdings wies er bereits jetzt darauf hin, dass schwierige Abläufe beim Ausbau des Wärmenetzes gerade in der Fußgängerzone zu erwarten sind.

Ungeachtet dessen kündigen die Verwaltung und die Stadtwerke den weiteren Ausbau des Wärmenetzes an. So ist nach dem Bahnhof und Seidenweberareal die Fortführung in Richtung Warmbach und bis zum Freibad angedacht. Ebenso ist die Fortführung des bereits bestehenden Wärmenetzes in der Müßmattstraße nach Norden bis zum künftigen zentralen Feuerwehrgerätehaus am Äußeren Ring projektiert.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading