Rheinfelden Afrika stellt nur eine kleine Gruppe

Die Oberbadische
Ein sehr junges Klientel ist in der Anschlussunterbringung im Heim an der Werderstraße untergekommen. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Sozialausschuss: Stabstelle Integration und Flüchtlinge stellt Bericht vor und skizziert Personalwünsche

311 Geflüchtete leben in der Anschlussunterbringung in Rheinfelden. Besonders stark ist dabei die Gruppe der Syrer mit 142 Personen. Dies geht aus dem Sachstandsbericht der Stabsstelle „Integration und Flüchtlinge“ hervor, den deren Leiter Dario Rago dem Sozialausschuss am Dienstag vorstellte.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Anders als in den übrigen Kommunen des Landkreises machen die Flüchtlinge aus den „afrikanischen Staaten“ – Gambia, Ghana, Eritrea, Togo, Tunesien und Somalia – nur einen kleinen Teil in Rheinfelden aus. Ebenfalls eine Sonderrolle nimmt die Löwenstadt ein, weil hier mehr als die Hälfte in der Kernstadt wohnen. Außerdem sind die Quoten übererfüllt, weshalb es keine neuen Zuweisungen gab. Ebenfalls kreisweit einzigartig ist, dass rund 85 Prozent der Flüchtlinge in der Anschlussbringung ihr Quartier selbst gefunden haben und 62 Prozent von ihnen in der Kernstadt wohnen. Ebenfalls auffällig ist, dass die Mehrzahl unter 35 Jahre alt ist, wie Integrationsbeauftragter Rago darstellte.

Integrationsmanagement

Eingerichtet wurde die Stabsstelle übrigens im Jahr 2016 und im vergangenen Jahr um das Integrationsmanagement erweitert. Dieses bietet den Geflüchteten in Anschlussunterbringung unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ individuelle Unterstützung durch bedarfsgerechte Beratung an. Das können Behördengänge sein, aber auch die Vernetzung mit ehrenamtlichen Initiativen oder Vereinen. Zur Zeit gibt es drei Integrationsmanager mit drei Vollzeitstellen. Sie sind auch mit für die Flüchtlinge, die in Schwörstadt untergekommen sind, zuständig. Dies ist mit einer Kooperationsvereinbarung geregelt.

Zur Zeit wird diese Arbeit durch das Land finanziert, wobei eine Zusage vorliegt, dies auch bis Ende kommenden Jahres fortzuführen. Dabei wird von Rago ein Überschuss von rund 175 000 Euro bis Jahresende erwartet.

Zukunft des Managements

Integration ist, da sind sich die Fachleute einig, eine langfristige Aufgabe. Um diese auch in Rheinfelden leisten zu können, schlägt die Verwaltung vor, zwei der drei Stellen für das Mangagement zu entfristen und die Befristung der dritten bis Ende 2021 zu verlängern. Begründet wird dies seitens der Verwaltung mit neuen Projekten, wobei bereits begonnene weiter geführt werden. Dabei versicherte Rago, dass für die Stadt in dieser Zeit keine finanzielle Belastung entstehen werde.

Reaktionen

Diese Einschätzung konnte Bürgermeisterin Diana Stöcker unterstützen. In der Diskussionrunde hielt sie fest: „Das Land hat definitiv die Förderung bis einschließlich 2021 zugesagt. Es hat auch eine Unterstützung darüber hinaus signalsiert, sich aber nicht festgelegt.“ Mit diesem Hinweis reagierte sie auf den Einwurf von Dieter Wild: „Wird das Land tatsächlich weiter finanzieren? Es begrüßt immer wieder Aktionen der Kommunen, lässt sie aber allein.“ Auch Eeveline Klein (SPD) hatte ihre Bedenken, sich jetzt schon auf die Entfristungen und die Verlängerung festzulegen. Was auch Rita Rübsam (Freie Wähler) als „schwierig“ ansah“.

Gemeinderat entscheidet

Entsprechende Beschlüsse waren vom Sozialausschuss auch nicht gefordert, da die Vorentscheidung im Hauptausschuss getroffen werden muss. Wobei der Gemeinderat endgültig darüber abstimmen wird.

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