Sie ist die älteste Kirche in der Kernstadt und somit ein Stück Rheinfelder Geschichte: die Adelbergkirche. Vor 120 Jahren wurde sie geweiht.
Adelbergkirche: Vor 120 Jahren geweiht
Sie ist die älteste Kirche in der Kernstadt und somit ein Stück Rheinfelder Geschichte: die Adelbergkirche. Vor 120 Jahren wurde sie geweiht.
Von Ulf Körbs
Rheinfelden. Damals war sie noch evangelisch, von der alt-katholischen Gemeinde wurde sie erst ab dem Jahr 1960 genutzt. Bevor das kleine Gotteshaus errichtet wurde, hatten die Protestanten ihre Gottesdienste im Rittersaal von Schloss Beuggen abgehalten.
Im Jahr 1898 erwarben sie den Bauplatz von den Kraftübertragungswerken. Und Baumeister Gotthard Wilhelm Ehmig schuf aus dem Abbruchmaterial einer vorher dort stehenden Scheune den Rechteckbau. An dessen Westseite befindet sich der Eingangsbereich in einem kleinen Vorbau. Das Satteldach bekrönt ein zur Spitze pyramidenförmiger Reiter. Die Südwand hat fünf Spitzbogenfenster, die Nordseite und die Gibelfronten werden von jeweils zwei durchbrochen.
Ursprünglich sollte das Gotteshaus nur als eine Übergangslösung dienen. Zehn Jahre hatte man einkalkuliert, bis dahin hätte die Christuskirche fertiggestellt sein sollen. Doch das verzögerte sich um einige Jahre.
Die Empore wurde in den Jahren 1902/03 eingebaut, wodurch die Zahl der Sitzplätze erhöht werden konnte. Die im Jahr 1916 geplante Erweiterung kam nicht zustande.
Im vergangenen hat die Gemeinde begonnen, den Innenraum zu sanieren. Für die Außenfassade ist die Stadt zuständig, die auch Besitzerin des Gebäudes ist und es an die Altkatholische Gemeinde verpachtet hat.
Die Alt-Katholische Kirche, in der Schweiz die Christkatholische und in den Niederlanden die Oud-Katholieke, ist eine Glaubensgemeinschaft selbstständiger katholischer Kirchen. Teilweise sind sie in der „Utrechter Union“ zusammengeschlossen.
Entstanden sind sie aus Protest gegen die dogmatische Definition und die päpstliche Unfehlbarkeit, die auf dem Ersten Vatikanischen Konzil im Jahre 1870 verkündet wurde. Jene Katholiken, welche die neuen Dogmen ablehnten, wurden exkommuniziert. Ab dem Jahr 1872 kam es zur Gründung eigener Gemeinden und Ortskirchen.