Rheinfelden Alu trennt sich von US-Firma

Ulf Körbs
Die Rheinfelden Semis, eine Tochter der Aluminium Rheinfelden Group, hat seinen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen „Rheinfelden Americas LLC“ an den kanadischen Partner übergeben. Foto: Ulf Körbs (Archiv)

Wirtschaft: Kanadischer Partner übernimmt vollständig, auch die Schulden

Rheinfelden - Die Rheinfelden Semis, eine Tochter der Aluminium Rheinfelden Group, hat ihren Anteil von 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen „Rheinfelden Americas LLC“ in den USA an den anderen Anteilhalter, den kanadischen Verpackungsmittel-Konzern CCL Industries, abgegeben. Dies teilten die Kanadier jetzt mit.

Die Übernahme sei zu einem „symbolischen Preis“ – „for a nominal sum“, wie es in der englich verfassten Mitteilung heißt – erfolgt. Gleichzeitig übernahm der jetzt alleinige Betreiber CCL Industries die auf der Firma liegenden Schulden in Höhe von 22,3 Millionen US-Dollar, was rund 20,5 Millionen Euro entspricht.

Brand zerstört Firma

Im Hintergrund steht offensichtlich, dass bislang noch immer „rote Zahlen“ geschrieben werden. Was auch an einem Brand liegen kann, der das Gelände im Januar vergangenen Jahres heimgesucht hat, wie damals in der örtlichen Presse (The Samspon Independent) gemeldet wurde. Ein Dreivierteljahr später hieß es, in die Firma werde weiterhin investiert, wobei man eine langfristige Strategie verfolge. „The Independent“ zitierte damals den Generalmanager Gari Gordon. Denmach waren millionen-schwere Investitionen notwendig. Diese sollten einerseits dem Wiederaufbau dienen, andererseits Modernisierungen und der Aufstockung der Kapazität.

Partnerschaft 2014 aus der Taufe gehoben

Die Partnerschaft war zum Ende des Jahres 2014 aus der Taufe gehoben worden unter dem Namen „Rheinfelden Americas LLC“, wobei das Buchstabenkürzel „LLC“ für die amerikanische Unternehmensrechtsform „Limited Liability Company“ – auf deutsch. „Unternehmen mit beschränkter Haftung“ – steht. Geplant war eine Produktionsstätte von Aluminium-Bautzen als Rohmaterial für Spraydosen mit einer Kapazität von rund 25 000 Tonnen.

In einer Pressemitteilung anlässlich der Bekanntgabe des Geschäftes zwischen CCL Industrie und der Aluminium Rheinfelden wurde der damalige Alu-Chef Alois Franke mit den Worten zitiert: „Der Markt für Aluminiumdosen und -rohlinge ist von einem weltweiten Wachstum gekennzeichnet.“ Man sei daher glücklich, gemeinsam mit den Kanadiern die eigenen Produktion in Clinton, North Carolina, erweitern zu können, um Amerika mit den Produkten versorgen zu können. Dabei peilte man nicht nur die Vereinigten Staaten als Absatzgebiet an, sondern auch Mittel- und Südamerika.

Kein Abbau in Rheinfelden

Franke betonte damals, dass dieses Engagement in den USA aber keinesfalls einen Abbau von Kapazitäten am badischen Standort bedeuten werde. Vielmehr war für die Löwenstadt ebenfalls eine Produktionsoffensive geplant. Die Herstellung der Aluminiumbutzen sollte von damals 32 000 Tonnen im Jahr auf 40 000 Tonen bis Ende 2017 ausgebaut werden. Dabei soll es eine Option geben auf eine „Toleranz nach oben“, wurde Franke, der im vergangenen Frühjahr 78-jährig nach langer Krankheit verstarb, damals in den Medien zitiert.

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