Rheinfelden Nach Schließung des Krankenhauses: Ambulante Versorgung soll bleiben

Heinz Vollmar
Das Kreiskrankenhaus in Rheinfelden soll im Jahr 2026 geschlossen werden. Foto: Heinz Vollmar

Zwischenbericht zur medizinischen Versorgung im Gemeinderat Rheinfelden vorgestellt

Rheinfelden. Die Stadt Rheinfelden will bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung vor Ort eine Art von modularem Aufbau für ein ganzheitliches Gesundheitszentrum schaffen.

Dieses soll möglichst im Rahmen einer integrierten Versorgung mehrere Bereiche der Primärversorgung und des Sozialsystems unter einem Dach vereinen, hieß es im Zwischenbericht von Wirtschaftsförderer Michael Meier und Cornelia Rösner vom Lenkungskreis. Diesen stellten die beiden in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor.

Sie beleuchteten noch einmal die Ausgangslage mit der immer schlechter werdenden ambulanten Versorgung, den Nachwuchsproblemen bei den Ärzten, dem Personalmangel und dem neuen Zentralklinikum. Es komme bei der Entwicklung des Gesundheitsstandorts Rheinfelden auf eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis an. Dabei spiele auch dessen Förderprogramm eine Rolle.

Umsetzungskonzept bis Mitte des Jahres

Wie sich die enormen Herausforderungen für eine leistungsfähige wohnortnahe Gesundheitsinfrastruktur bewältigen lassen könnten, skizzierten beide anhand von Lösungsansätzen. Mit an Bord ist dabei die OptiMedis AG. Das Unternehmen begleitet die Stadt bei ihrem Vorhaben und soll gemeinsam mit dem Lenkungskreis bis Mitte dieses Jahres auch ein entsprechendes Umsetzungskonzept für ein lokales Gesundheitszentrum mitentwickeln. Dabei favorisiere man ein vernetztes Fallmanagement, bei dem alle Kompetenzträger miteingebunden werden.

Die Vertreter der Fraktionen sprachen sich allesamt dafür aus, eine ambulante Versorgung vor Ort vorzuhalten, unabhängig vom zentralen Kreisklinikum.

Eckhart Hanser (CDU) forderte, zunächst aber genau feststellen zu lassen, was konkret beispielsweise im Bereich der Notfallversorgung vorgehalten werden müsse.

Rüdiger Lorenz (SÖREN) beklagte darüber hinaus bereits die aktuelle prekäre Versorgung bei der ambulanten und der Notfallversorgung. Man brauche schon jetzt Interimslösungen.

Niedrigschwellige Angebote

Unterschiedliche Beurteilungen gab es darüber hinaus in Bezug auf die künftige Gesellschaftsform für ein künftiges Gesundheits- oder medizinisches Versorgungszentrum.

Es gelte, der Bevölkerung klarzumachen, dass das Krankenhaus in Rheinfelden zweifelsohne im Jahr 2026 dichtgemacht werde, sagte Gustav Fischer (SPD). Er bemängelte, dass von einigen immer noch der Eindruck vermittelt werde, dass das Krankenhaus doch noch Bestand haben könnte.

Idee: "Gesundheitskiosk"

Als positiv befand Fischer die Idee, einen sogenannten Gesundheitskiosk an ein künftiges Gesundheitszentrum anzubinden. Dieser könnte mit niederschwelligen Angeboten unter Beteiligung von Pflegefachkräften und mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten vernetzt aufwarten, wie auch Cornelia Rösner und Michael Meier in ihrem Zwischenbericht bekundeten.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt äußerte sich zuversichtlich, dass man Schritt für Schritt eine Interimslösung hinbekommen werde. Er hofft dabei auch auf die Unterstützung der niedergelassenen Ärzte.

Noch offen ist die Frage nach der Finanzierung und der Trägerschaft des Gesundheitszentrums. Im Gemeinderat wurden Stimmen laut, die den Landkreis dabei in der Mitverantwortung sehen.

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