Rheinfelden „Aylin I.“ ist an der Macht

Die Oberbadische
„Aylin I.“ regiert jetzt im „Moschtbiireland“, unterstützt von ihrem Marschall Frank „Körbit“ Müller. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Zunftabend: Inthronisation der Karsauer Moschtbiirekönigin

Rheinfelden-Karsau (pem). Der Zunftabend in Karsau stand für feine fasnächtlich-, kabarettistisch- und tänzerische Unterhaltung. Als der letzte Vorhang nach fast vierstündigem Programm fiel, zeigten sich alle Akteure in bester Laune, und der Applaus des großen Publikums war ihnen gewiss.

Gleich der Anfang war traditionell: Die Inthronisation der Moschtbiirekönigin „Aylin I.“, die ihrem Opa Wilfried Käser – er saß am Promi-Tisch – herzerfrischen durchs Mirkofon zurief: „Gel Opa, des häsch nit denkt, dass dieni Schese emol S’Moschtbiireland lenkt“.

Mit dem Karsauer „Sau-Köpfli“ um den Hals nahm Oberbürgermeister Klaus Eberhardt passend diejenigen – genau gesagt: die Meisler – auf Korn, die keine Königin finden: „Während Karsau auf seine Königin zählen kann, woanders müssen halt die Mannsbilder ran.“

Drei Nummern – davon zwei tänzerische – ragten wegen ihrer Originalität, Attraktivität und Sinnlichkeit heraus, obwohl keine einzige der neun Szenen enttäuschte, sondern auf hohem Niveau unterhielt. Da sind die hübschen Mädels der Zunftgarde: In gewagt erotischem Kostüm legten sie einen heißen Showtanz, nach der Musik von Lady Gaga auf die Bühne.

Ebenfalls eine tänzerische, aber wilde Glanznummer der Bettlerkuchihexe, die mit Musik der River Highlands Tanz- und Showeinlagen für ein quirlig, schönes Bühnenspektakel sorgten. Und die „Schönen Karsaus“ mit Zunftmeister Martin Klein, der bis zur Unkenntlichkeit als flotte Blondine alias Heidi Klump verwandelt war, suchten „Karsaus next Topmodel“. Neben einer hübschen jungen Frau waren es vor allem drei Männer, verpackt in ordentlicher, weiblicher Garderobe – die Schuhe waren ein extra Blickfang -, die der Regie gefielen. Dazu live die Stimmen von Vater und Sohn Manfred und Marius Macke mit dem Hit „In Karsau sind wir daheim“ – das war grandios.

Ausdrucksstark führte Gabi Rüsch durchs Programm, mal mit Klaus Eberhardt, dem sie das nötige Kopierpapier mit aufs Rathaus gab, mal mit Edi Brugger, mit dem sie musizierte. Und unschlagbar fit plauderte sie aus ihrem derzeitigen Leben als Fasnachts-Witwe, denn ihr Liebster Frank Müller, alias Körbit, ist aktuell mit der Moschtbiirekönigin als Begleiter unterwegs, um mit einer Bitte zu enden: „Stell ihn mir am Aschermittwoch wieder vor die Tür“. „Rentner-Opa“ Charly Forster, „Zündhölzli“ Uwe Wenk und das Duo Dennis Räuber und Florian Schmidt sorgten für viele Pointen im Programm. Trotz vordergründig humorvollen Darbietungen wurde immer wieder die zweite, bisweilen ernsthafte Ebene erkennbar.

Ein prächtiger Moment bot sich nicht nur den Jubilaren Rolf Hönicke (50 Jahre Fasnächtler) und Charly Forster (40 Jahre auf der Bühne) sowie dem Zunftballett, das 60 Jahre alt ist, als bei passender Musik das Publikum ihnen zuEehren Wunderkerzen entzündeten.

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