Rheinfelden Befürchtungen sind unnötig

Gerd Lustig
Der CDU-Stadtverband hatte zur Podiumsdiskussion zum Thema Digitalisierung an Schulen eingeladen: (v.l.) Moderatorin Claudia Linder, Volker Schebesta, Luca Schöttler, Stephanie Müller, Anna Denis, Manfred Schaffner, Rudolf Schick und Hans Peter Brugger. Foto: Gerd Lustig

Podiumsdiskussion: Vernünftig und gezielt genutzt, ist Digitalisierung ein Fortschritt.

Rheinfelden - Digitalisierung ist in aller Munde. Kein Wunder, geht sie doch alle an und erfasst alle Lebensbereiche – und natürlich auch die Schule. Der CDU-Stadtverband Rheinfelden hat daher die Chance ergriffen, das Thema unter dem Titel „Digitalisierung in der Bildung: Was kommt da auf uns zu?“ zu beleuchten und zu diskutieren.

Dazu hatte der Stadtverband ein Podium gewählt, das vom Landtagsabgeordneten/Staatssekretär im Kultusministerium sowie dem Vertreter des Schulamtes über die Mutter mit schulpflichtigen Kind und den 19-jährigen Gymnasiasten bis hin zu Gesamtelternbeirat und Vertretern der Schulleitung der Gemeinschaftsschule alles zu bieten hatte. Moderiert wurde die zweistündige Veranstaltung in den Räumen der Kaltenbach-Stiftung im Tutti-Kiesi von Claudia Lindner, pädagogische Leitung der ifas GmbH Lörrach. Gut drei Dutzend Zuhörer waren dabei.

Flächendeckende Digitalisierung muss kommen

Die Quintessenz des Abends: Die flächendeckende Digitalisierung muss kommen, will Deutschland nicht abgehängt werden. Dabei gilt allerdings: Technik folgt Pädagogik, sprich: Die eingesetzte digitale Technik sollte stets nur unterstützendes Element sein. Flankierend müsse eine umfassende Instruktion der Pädagogen selbst erfolgen, um die Schüler zum „richtigen Gebrauch“ der Technik motivieren zu können. „Hier sollte die Kreismedienstelle genutzt werden, da sitzen echte Fachleute“, wurde Schulrat Rudolf Schick nicht müde, immer wieder zu postulieren.

Und weiterhin: Im Stadtgebiet Rheinfelden sieht es in Sachen Einzug der Digitalisierung ganz gut aus, wie Schick feststellte. Gleichwohl gebe es noch viel zu tun. Vor allem vor dem Hintergrund, dass nach dem „Digitalpakt“ der Regierungskoalition, der rund fünf Milliarden Euro bundesweit (wobei zehn Prozent von den Ländern kommen) für die Digitalisierung in Schulen bereitstellt, auch nach eineinhalb Jahren noch kein einziger Euro abgerufen wurde und geflossen ist, wie Landtagsabgeordneter Volker Schebesta informierte, gilt es, Gas zu geben. Genau das hatte vor allem Stephanie Müller vehement gefordert.

Dieses Gasgeben und die Notwendigkeit der Digitalisierung im Bildungsbereich nahmen die anwesenden Kommunalpolitiker quasi als Auftrag, in der eigenen Kommune ein Konzept dahingehend in Angriff zu nehmen, wie die Ausstattung mit Hard- und Software sowie vor allem der Zeitrahmen aussehen könnten.

Ein bisschen mehr als andere Schulen hat wohl schon die Gemeinschaftsschule aufs Gaspedal gedrückt. Da wurden bereits die Schulräume dahingehend inspiziert, wo überall Installationen hin müssen, um freies W-LAN zu garantieren, was eine unabdingbare Voraussetzung ist. „Und zum nächsten Schuljahr führen wir das elektronische Klassenbuch ein“, kündigte Rektor Hans Peter Brugger an. Eine Tablet-Klasse gibt es ohnehin schon, als Pilotprojekt; und auch der Einsatz von iPads ist bereits Usus.

Die großen Befürchtungen und Ängste, die Gesamtelternbeirats-Vize Anna Denis hinsichtlich des freien Internetzugangs der Schüler hegte, wurden von den anderen Podiumsmitgliedern nicht unbedingt geteilt. Erklärt wurde, dass schädliche und illegale Dinge von außen kämen, und auch, dass in erster Linie die Eltern ein Auge darauf haben müssen, was ihr Kind mit den digitalen Endgeräten anstellt. „Und von digitalem Mobbing ist uns bislang nichts bekannt“, sagte Schulleiter Brugger.

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