Frühere Vorschläge in Sachen Grundstück – unter anderem in Herten, Warmbach und Oberrheinfelden – oder Nutzung von bereits bestehenden Hallen hätten in der Vergangenheit nicht den Vorstellungen der Birlin-Mühle-Inhaber und -Betreiber entsprochen. Im Gebiet „Einhäge“ an der Autobahn-Querspange A 861 sind alle Plätze bereits belegt. Ohnehin wäre hier laut Bebauungsplan nur eine kleinparzelligere Vergabe möglich gewesen.
Jetzt klammert sich das Degerfelder Traditionsunternehmen an die offizielle Bewerbung um ein Areal im Gebiet „Sengern“ und will diese auf den Weg bringen. Peter Birlin sieht in der Behandlung des Themas im Gemeinderat die Chance, darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei der Birlin-Mühle nicht um eine „Dorfmühle“ handelt, sondern um ein auf dem internationalen Markt agierendes Unternehmen.
Um die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs, in dem 25 Mitarbeiter tätig sind, zu bewahren, bedürfe es aber unbedingt der Erweiterung. „Wir können schon seit einiger Zeit nicht mehr so arbeiten, wie wir eigentlich wollten und sollten“, zielt Peter Birlin auf die beengten Platzverhältnisse auf dem Firmenareal in der Degerfelder Ortsmitte ab. Dabei hat er auch die schwierigen Verkehrsverhältnisse im Auge. „Und wegen des teils anmutenden Chaos auf dem Hof gab es auch schon zuhauf Unmut aus der Bevölkerung. Unser Gelände wurde gar schon als Schandfleck im Dorf genannt“, weiß der Geschäftsführer.
Eines macht Birlin letztlich noch deutlich: Sollte es mit der geplanten Erweiterung nicht klappen, sieht er den Fortbestand der Firma in Gefahr. „Womöglich müssten wir unseren Mitarbeiterbestand um die Hälfte reduzieren“, schwant ihm ein negatives Szenario, bei dem der Bereich Handel künftig wegfallen müsste. Das würde dann auch zahlreiche Landwirte aus der Region betreffen, die bislang ihr Getreide zur Weiterverarbeitung in Degerfelden abliefern.
Weitere Informationen: Aktuell ist die Birlin-Mühle mit Sitz in Degerfelden als eine von knapp 500 verbliebenen Mühlen in Deutschland die einzige zwischen Efringen-Kirchen und Waldshut. Seit dem Jahr 1913 befindet sich die Birlin-Mühle im Familienbesitz. Die erste urkundliche Erwähnung einer Mühle datiert aber ins Jahr 1320, das heißt: Dieses Datum jährt sich in diesem Jahr zum 700. Mal.