Rheinfelden Bitte nur ganz vorsichtig anfassen

Die Oberbadische
Andreas Lang (rechts) vom Naturschutzbund Lörrach leitete die Schmetterlingsexkursion. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Exkursion: Experte des Naturschutzbundes klärt über Schmetterlinge auf

„Kann man zarte Schmetterlinge wirklich an ihren Flügeln anfassen, ohne dass ihnen Schaden zugefügt wird“? Die Antwort lautet: „Ja“.

Rheinfelden-Minseln (pem). Bei der Schmetterlingsexkursion in Minseln wurde der Mythos gebrochen, man dürfe Schmetterlinge nicht anfassen, weil sie dann nicht mehr fliegen können. Allerdings, warnte Exkursionsleiter Dr. Andreas Lang vom Naturschutzbund (NABU): „Bitte vorsichtig anfassen“. Ausgestattet mit speziellen Fangnetzen, Fotoapparat und Fachbüchern, war eine neunköpfige Gruppe rund um den Bleichweiher unterwegs. Die zweistündige Exkursion führte durch das gesetzlich geschützte Biotop „Bleichweiher“ mit seinen verschiedenen Lebensräumen.

Eigentlich war es am vergangenen Sonntag schon ein bisschen zu spät für eine Schmetterlingsexkursion, denn im August klingen die Schmetterlinge schon aus, zudem mögen die meisten Schmetterlinge keinen Wind, und von dem gab es bei der Exkursion genügend. „Die erste Schmetterlingsgeneration ist bereits fertig, sie sind aktuell als Raupen unterwegs und nur mühsam zu finden. Schmetterlinge sieht man am besten im Frühling oder im Frühsommer“, erklärte der NABU-Experte.

Was momentan an Schmetterlingen durch die Lüfte fliegt, ist die zweite Generation, wie beispielsweise der Tintenfleckweißling, drei Bläulingsarten, deren Männchen blau gefärbte Flügeloberflächen haben, das große Ochsenauge und das Wiesenvögelchen, ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Einige dieser Schmetterlinge gingen bei der Exkursion im wahrsten Sinne des Wortes „ins Netz“. Sie durften angefasst und unter die Lupe genommen werden.

Lang sprach von 180 Arten Tagfalter in Baden-Württemberg, weltweit sind 160 000 Arten beschrieben, hinzu kommen aber noch viel mehr Lepidoptera – so der Lateinische Fachausdruck – die man noch nicht kennt. Man unterscheidet zwischen Tag- und Nachfalter, letzterer ist wie der Name schon verrät, nur in Dunkelheit zu sehen.

Was die Gruppe zudem beeindruckt hat und bei normalen Spaziergängen bislang keine Beachtung fand: An der Brennnessel wurden Gespinste mit vielen kleinen Raupen des „Kleinen Fuchses“ gefunden, diese Raupengespinste sind schwarz mit schmalen, gelben Streifen. Auch die Raupen des Tagpfauenauges ernähren sich von der Brennnessel, hier sind die Raupen ebenfalls schwarz, aber mit ganz vielen, sehr kleinen weißen Pünktchen. Die Brennnessel dient vielen schönen Tagfaltern, beziehungsweise ihren Raupen, als Nahrungsquelle, da sie enorme Nährstoffe enthalten.

Die Schmetterlingsexkursion hat allen Teilnehmern sehr gut gefallen und war ein gelungener Beitrag zum Meisler Schmetterlingsjahr. Dazu berichtete die Ortsvorsteherin generell: „Man sieht viele kleine Schmetterlingsthemen in Minseln. Blumentöpfe, Gärten und Wiesenstücke mit blühenden Blumen aus der Saat der im Dorf verteilten Schmetterlingspflanzensamen. Vereinzelt schmücken gehäkelte oder gezeichnete Schmetterlinge die Häuserfenster.“ Passend dazu bringt Klein den Teilnehmern Schilder mit dem Meisler Schmetterlingslogo. Ruth Franzke, die in der Kirchgasse wohnt und sehr aktiv bei der diesjährigen Aktion ist, trug bei der Wanderung sogar einen schmückenden Schmetterling um den Hals. Zum Abschluss der Schmetterlingsaktion, so versprach die Ortsvorsteherin, findet ein Schmetterlingsfest im Dorf statt.

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