Rheinfelden Blick auf Kapelle freier machen

Die Oberbadische
Durch eine Planänderung für den dritten Abschnitt des Adelberg-Wohnparks soll der Blick auf die Adelberg-Kirche freier beieben. Archivfoto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Bebauungsplan: Neue Ideen für Adelberg

Die Adelberg-Bebauung lässt den Rheinfelder Gemeinderat nicht zur Ruhe kommen. Die Arbeiten für die ersten beiden Abschnitte laufen planmäßig. Doch jetzt sorgte eine Planänderung für den dritten für Unruhe im Bauausschuss.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Für die aus den Niederlanden stammende Entwicklungsgesellschaft Bouwfonds, heute „BPD“, legte Architekt Richard Martin Stoll neue Pläne vor für das Grundstück, auf dem einst die „Alte Apotheke“ stand, und verwirrte zunächst einmal.

Änderung

Im Bebauungsplan für das Areal unterhalb der Kreuzung von Rheinbrück- und Basler Straße war bislang ein gestaffelter Bau vorgesehen, von dem die Gefahr ausging, die Adelbergkapelle optisch zu „erdrücken“. Dieses Manko griff der Heitersheimer Stoll auch in seiner Präsentation auf: „Mit der neuen Planung bleibt der Blick auf die Kirche freier“. Das älteste Gotteshaus der Stadt soll von allen Seiten sichtbar bleiben. Deshalb plant er einen „Gebäude-Solitär“. Und weil bezahlbarer Wohnraum auch für Neuankömmlinge in der Löwenstadt ein wichtiges Thema ist, sollen die Einheiten eher klein sein. Wobei sie auch zusammengefasst werden können.

Grundsätzlich gab der Bauausschuss seine Zustimmung für die Bebauungsplan-Änderung. Schließlich hatte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt gemeint: „Wir hätten gerne einen Auftrag, das weiterzuverfolgen, und möchten später nicht hören ,April, Aprilʹ.“ Aber es war dem Gremium anzumerken: So ganz überzeugt schien es nicht. Das mag einerseits der teils überhasteten Präsentation durch den Architekten geschuldet gewesen sein. Zum anderen zeigte er Skizzen mit Geschosshöhen, die laut Eberhardt schon in der verwaltungsinternen Vorsprechung verworfen waren. Und dann gibt es da noch eine Geschichte aus der Vergangenheit.

Rückblick

Als der Architekt Hansruedi Vogel aus Rheinfelden/Schweiz mit seinen ehrgeizigen Plänen, am Adelberg eine Luxus-Wohnanlage zu errichten gescheitert war und den Grund an Bouwfonds verkaufte, gab es schon einmal Proteste. BDP wollte damals auf dem Grundstück, um das wieder geht, ein Hochhaus mit 18 Etagen errichten; die Adelbergkirche wäre optisch „verschluckt“ worden. Die partei- und fraktionslose Gemeinderätin Ellen Haubrichs, aber auch die Fraktion der Grünen sowie Adelberg-Anlieger liefen Sturm gegen ein solches Vorhaben. Grünen-Sprecher Heiner Lohmann kündigte im März 2014 während eines Pressegespächs an: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Hochhäuser. Aber einem an dieser Stelle werden wir uns verweigern.“

Allerdings geht die neue Planung nicht so hoch hinaus wie damals: Geplant sind, laut Rathauschef Eberhardt, maximal sieben Stockwerke. Doch zeigte Architekt Stoll dem Bauausschuss Planskizzen mit einem Geschoss mehr.

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