Rheinfelden „Bruzi“ verkündet seinen Abschied

Gerd Lustig

Fasnacht: Rheinfelder Zunftabend-Urgestein Bruno Zimmermann steht letztmals auf der Bühne

„Vielen Dank für die Blumen“, dröhnte ein bekannter Udo Jürgens-Hit am Ende des Zunftabends aus den mächtigen Boxen in der Narrhalla Bürgersaal. Na ja, der Oberzunftmeister konnte zwar nicht gerade Blumen von der Bühne auflesen, dafür ernteten er sowie die zahlreichen närrischen Aktiven aber reichlich Applaus vom begeisterten Publikum.Rheinfelden. Das diesjährig närrische Menü, verpackt in ein buntes dreieinhalbstündiges Programm, mundete vortrefflich. Humor, Klamauk, Schalk, Anmut und Musik wechselten einander in schneller Folge ab.

Am Ende war der Narrenboss nicht nur mächtig stolz auf die Mitwirkenden aus den diversen Rheinfelder Cliquen, sondern auch auf die Besucher. Während der Samstag seit vielen Jahren stets ausverkauft meldete, so stand dieses Jahr auch der Freitag hoch im Kurs in der Publikumsgunst.

Ein leises „Servus“

Und das Kommen hatte sich wirklich gelohnt. Ob Zunftchörle, Helmut Augsten und d’Maximale, ob Latscharis und Grabbe-Cliquen: Alle präsentierten sich wieder in Bestform. Und da wollte natürlich der Ozume nicht hintanstehen. Er lieferte sich zu Beginn, am Ende und zwischendurch mit Frida (Sabine Schütz-Baumgartner) eins ums andere Mal neckisches und amüsantes Nähkästchen-Geplauder.

Einer stahl beim Zunftabend aber allen anderen ein wenig die Schau: Bruno „Bruzi“ Zimmermann. Durch den inzwischen 70-Jährigen erlebte der Zunftabend einen emotionalen, sogar magischen Moment. Nach 40 Jahren auf der Zunftabendbühne sagte „Bruzi“, der sich ein Einhornkostüm übergestreift hatte, leise Servus. Und seine beiden Maximalen-Kollegen Thomas Grabke und Frank Hoffmann alias Urs und Beat verkündeten schweren Herzens seinen Bühnenabschied. Zuvor hatte der Mann der kernigen Worte und Witze aber noch einmal so richtig vom Leder gezogen, so, wie man den „Bruzi“ eben seit eh und je kennt. Zudem hatten seine Maximalen-Jungs bei lustigen Playbackshows und einem turbulenten Tanz zur Dudelsackmelodie eine heiße Sohle aufs Parkett gelegt.

Auch Höllhoge-Urgestein Helmut Augsten glänzte in der Bütt. Als ältere Dame wusste er pointenreich von den Irrungen und Wirrungen ihres Mannes zu berichten, der fortan ins Rentenalter gekommen ist.

Musik war bei den Latscharis wieder Trumpf und oftmals angesagt. Mit ihrer Show „Bares für Rares“ à la Sternekoch Horst Lichter versuchten sie so manches Instrument zu Kohle zu machen – und ernteten dafür eins ums andere Mal begeisterten Applaus.

Tanz zum Abschluss

Bleibt noch das Zunftchörle. Das muntere Trüppchen brachte wieder viel Lokalkolorit in den Saal, glossierte in passendem Liedgut so manches Ereignis in der Stadt. Themen wie Rheinsteg, OB-Wahl, die Hecken beim Wasserturm, die große Razzia in der Friedrichstraße, die Innenstadt und vieles mehr wurden da genüsslich ausgeschlachtet.

Und zu guter Letzt tanzten sich die Mädels des Hertener Grabbe-Balletts in die Herzen der zahlreichen Besucher. Ihr flottes und gut choreografiertes Tänzchen auf Westernart bildete den krönenden Abschluss des Zunftabends. Da hätte auch der „Cotton Eye Joe“ seine wahre Freude gehabt.

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