Rheinfelden Leid zahlreicher Tiere lindern

Petra Wunderle
Sie setzen sich für die Tiere ein: das Vorstandsteam mit Werner Nuß (von links), Claudia Schütz, Elke Streit, Lothar Maier, Hannelore Nuß, Willi Kelz und Bürgermeisterin Diana Stöcker. Foto: Petra Wunderle

Generalversammlung: Tierschutzverein Rheinfelden und Umgebung hat immer mehr zu tun.

Rheinfelden - Hannelore Nuß, die an der Spitze des „Tierschutzvereins Rheinfelden und Umgebung“ steht, ist enttäuscht von der Politik. Noch immer verweigere sich diese – entgegen allen Versprechungen – einer Betäubung bei der Kastration von Ferkeln, wie Nuß an der Jahreshauptversammlung monierte.

Dazu verdeutlichte ihre Stellvertreterin Claudia Schütz: „Ein Ferkel hat das gleiche Schmerzempfinden wie ein kleines Kind.“ Beide Frauen setzen sich vehement für die Chip-Kastration ein. Das Anliegen mit den Ferkeln findet auch bei Bürgermeisterin Diana Stöcker großen Zuspruch, sie versprach in der Jahreshauptversammlung ihre Unterstützung.

Weitere für den Verein wichtige Themen: die Durchsetzung einer Kastrationspflicht für Katzen in der Stadt, die Knallerei an Silvester und das zunehmende Verbot von Tierhaltung in Mietwohnungen. Nuß: „Es kann nicht sein, dass man nur noch eine Wohnung bekommt, wenn man das tierische Familienmitglied abgibt, wohin auch immer.“

Rückblick

Der von Hannelore Nuß gehaltene Geschäftsbericht enthielt einige emotionale Passagen. „Die Arbeit im Tierschutz geht nicht aus. Wir werden weiter dem Motto treu bleiben: Kein Tier hat es verdient zu leiden und ohne Hilfe zu bleiben. Das gilt auch für Herrchen und Frauchen, die uns in Notsituationen brauchen.“ Dabei zählte sie einige Beispiele unschöner Tierschicksale in Rheinfelden und Umgebung auf. So ist es zum Beispiel gelungen, Hunde aus einer nicht artgerechten Haltung herauszubekommen. An weiteren traurigen Tierschicksalen sei der Verein noch dran.

Generell, so die Vorsitzende, hätten sie und ihre Mitstreiter es immer öfter mit Kontrollen und Einsätzen zu tun, welche die Tierhaltung betreffen. Es komme zu Gewalttätigkeiten und Misshandlungen auf niedrigstem Niveau. Ohne die Unterstützung des Tierschutzvereins wären viele Noteinsätze auch für die Behörden kaum durchführbar, sagte Nuß. „Die Lage der Tierheime ist ernst und die Belastungsgrenze längst überschritten.“

Stöcker, die dem Tierschutzverein ebenfalls angehört, sagte: „Wenn Hannelore von den Tierschicksalen erzählt, mag ich manchmal gar nicht mehr zuhören. Es ist unglaublich, was manche Menschen den Tieren antun können. Für viele Tiere ist das Tierheim in Rheinfelden der erste Ort, an dem sie Aufatmen und zur Ruhe kommen können.“

Satzungsänderung

Geschlossen stimmte die Versammlung der von Schriftführer Werner Nuß ausgearbeiteten Satzungsänderung zu. Die alte Satzung stammt aus dem Jahr 1968. Wichtigste Änderung ist die Auflösung des Vereins, die nur in einer Mitgliederversammlung mit der festgelegten Stimmenmehrheit beschlossen werden kann. Bei Auflösung des Vereins oder Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an den Landestierschutzverband Baden-Württemberg. Neu ist weiter, dass der Vorstand den Verein gerichtlich und außergerichtlich vertritt. Der erste und zweite Vorsitzende sind jeder für sich allein vertretungsberechtigt.

Informationen: Mitglieder: 270, Kontakt: Hannelore Nuß, Tel. 07623/35 00

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