Rheinfelden - Der Leitungsbau für das Rheinfelder Wärmenetz schreitet voran, wie am Donnerstag im Bauausschuss zu erfahren war. Allerdings verzögern sich die Arbeiten bei der Verlegung in die Müßmattstraße.
Fernwärme: Dank Quartierskonzept und Information steigt Interesse auch bei privaten Anliegern.
Rheinfelden - Der Leitungsbau für das Rheinfelder Wärmenetz schreitet voran, wie am Donnerstag im Bauausschuss zu erfahren war. Allerdings verzögern sich die Arbeiten bei der Verlegung in die Müßmattstraße.
Geschuldet ist dies insbesondere einem erfreulichen Umstand, wie Daniel Weiß, Betriebsleiter der Stadtwerke, erläuterte: „Wir konnten bei den Anliegern der Müßmattstraße sehr viel Interesse erwecken.“ Kehrseite der Medaille: Es sind sehr viele Hausanschlüsse zu bauen, was Zeit kostet. 15 Anschlussverträge sind geschlossen worden, was einer Quote von 75 Prozent bedeutet. Bezogen auf die benötigte Wärmemenge kann sogar von 90 Prozent ausgegangen werden, da es sich bei den Gebäuden ohne Anschluss ausnahmslos um sehr kleine Ein- und Zweifamilienhäuser handelt.
Weitere Erfolge
Weiß konnte zudem auf weitere Erfolge verweisen: Das Konzept für die Einspeisung der Evonik-Abwärme ist mittlerweile in trockenen Tüchern. Die Einkoppelung ist für die Heizperiode 2020/21 geplant. Wobei hier keine Abnahmepflicht für die Stadt besteht, es kann auch weniger Energie als die möglichen 10 000 bis 13 000 Megawattstunden (MWh) bezogen werden. Aber auch das Gegenteil wäre möglich: „Evonik hat noch mehr Wärme abzugeben“, hielt der Betriebsleiter festhielt.
Erfreulich ist auch, dass erste Verträge für große Gebäudekomplexe im Seidenweberareal abgeschlossen werden konnten. Dort besteht bei mehreren Heizungsanlagen dringender Sanierungsbedarf.
Ein weiterer großer Komplex ist das Hochrheincenter II, mit dessen Bauherrenschaft erfolgreiche Verhandlungen geführt wurden.
Ausblick
Als nächstes soll das Rathaus angeschlossen werden. Danach soll das Netz in der Fußgängerzone in östlicher Richtung fortgeführt werden. Zum einen, um die Kapuzinerstraße zu erschießen, zum anderen die Werderstraße, wo die Wohnbau Interesse bekundet hat. Beim diesem Abschnitt, zu dem auch der Seidenweber-Anschluss gehört, erfordern die Querung der Nollinger Straße und der Hochrheinbahn „erhebliches ingenieurtechnisches Wissen und eine fundierte Planung“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt.
Nördliche Müßmattstraße
Für die Erschließung der nördlichen Müßmattstraße soll die Wärmeleitung von der Realschule verlängert werden. Dadurch kann die neue Feuerwache an der Römerstraße versorgt werden. Außerdem würde es sich anbieten, das bestehende Wärmenetz der Wohnbau mit dem Wärmemix der Stadtwerke zu koppeln. Das hätte den Vorteil, dass die bisherige Versorgung durch Erdgas zu ersetzen. Und das würde rund 500 Tonnen Kohlendioxid (CO 2) einsparen.
Reaktionen
In ihren Reaktionen bekundeten die Stadträte, man befände sich „auf einem guten Weg, der noch lange nicht zu Ende ist“, wie es Dieter Meier (CDU) ausdrückte. Und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt kündigte an, dass man über das Thema „Kooperation mit Energiedienst“ sicher reden müsse.