Rheinfelden „Der Ball liegt jetzt in der Arena“

Ulf Körbs

Mitgliederversammlung: Fußball-Stadt-Verein einhellig für Umzug zur Warmbacher Spielstätte.

Rheinfelden - Einstimmig sei das Votum für den Umzug von Oberrheinfelden nach Warmbach gefallen, ist aus der nichtöffentlichen Sitzung des Fußball-Stadt-Vereins Rheinfelden (FSV) am Freitag zu erfahren. Es sei eine gute Zusammenkunft gewesen, urteilten Teilnehmer am Samstag im Gespräch mit unserer Zeitung.

Bekanntlich muss sich der FSV vom Stadion an der Richterwiese verabschieden. Es liegt liegt in dem Bereich, in welchem die Seveso-Störfallrichtlinie zur Anwendung kommt. Zum anderen plant die Stadt dort ein neues Misch-Baugebiet. Ursprünglich hatte man als neue FSV-Heimstätte das Europastadion ins Auge gefasst. Damit konnte sich die Vereinsführung aber nur schwer anfreunden. Man wollte lieber ein eigenes Stadion, was aus Sicht des FSVs auch nachvollziehbar ist, wie Gustav Fischer, der die Versammlung am Freitag leitete, festhielt. Er verwies darauf, dass es auch aus Sicherheitsgründen nicht angehe, wenn ein Fußballtaining laufe, während außen herum die Leichtathleten bei Laufübungen aktiv seien.

Auch wenn er den Umzug befürwortet, war ihm im Gespräch mit unserer Zeitung durchaus auch Wehmut anzumerken. Schließlich war er länger als 20 Jahre Vorsitzender des VfR Rheinfelden, der im Jahre 2012 mit dem damaligen Sportclub 03 eine Fusion einging.

Fusionsgeschichte

Der heutige FSV hat eine reiche Fusionsgeschichte innerhalb weniger Jahre hinter sich gebracht.

Beteiligt sind daran drei Vereine. Im Jahre 2003 entstand aus dem im Jahr 1962 gegründeten Sportverein Warmbach (SVW) und dem 1. Fußball-Club Rheinfelden (FCR) aus dem Jahre 1909 der Sportclub 03 Rheinfelden. Ursprünglich war auch das Zusammengehen mit dem VfR, der aus dem Postsportverein hervorgegangen ist, angedacht gewesen, doch dessen Mitglieder lehnten zunächst ab. Allerdings gingen knapp neun Jahre später der SC 03 und VfR doch zusammen. Diese Folge der Zusammenschlüsse nannte FSV-Sponsor Argetim Imery im Gespräch am Samstag übrigens logisch und richtig und prophezeite, dass auch noch andere Vereine den Anschluss suchen werden, allzumal wenn die neue Spielstätte in Warmbach entstanden ist.

Neue Spielstätte

Für den alten SVW-Platz an der Eichbergstraße, der beinahe einen „Dornrößchen-Schlaf hält und allenfalls als Trainingsstätte genützt wird, ist eine umfangreiche Verbesserung der Infrastruktur geplant. Gewünscht wir ein Kunstrasenplatz als zweites Spielfeld angelegt. Hinzu kommt ein Um- und Ausbau der Umkleidekabinen und des Sanitärtrakts sowie ein neues, größeres Vereinsheim mit rund 150 Plätzen. Auch an eine Tribüne wird derzeit gedacht. Das ganze wird nicht ganz billig werden, darüber ist sich der Verein klar. Aber es sei durchaus denkbar, meinte Imery, der als Sponsor nicht alleine steht. Der Förderverein sei finanziell so gut aufgestellt, dass er den Eigenanteil, den Imery 600 000 Euro bezifferte, aufbringen könne. Erwartet wird von FSV aber auch eine Unterstützung durch die Stadt nach den neuen Sportförderrichtlinien. Zudem können auch Zuschüsse vom Badischen Sportbund beantragt werden.

Ausblick

Wie geht es weiter? Nach dem einhelligen Umzugsvotum der FSV-Mitglieder sind jetzt die Stadtverwaltung und der Gemeinderat gefordert. Erstere habe während der Sitzung nach Fischers Einschätzung „eine unverbindliche Zusage“ gegeben. Die Gemeinderäte werden sich in der Sitzung am Donnerstag, 18. Juli, mit dem Thema befassen. Dabei gehe es laut Fischer sicherlich auch um die Frage: „Schafft es der Verein, die Sache zu stemmen?“ Aber er meint auch: „Der Ball liegt jetzt in der Arena.“

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