Rheinfelden Die ganze Mühe war für die Katz

Gerd Lustig
Daumen runter: Das geplante „Rhyfelder Summerfescht“ im Tutti Kiesi wird aufgrund der neuen Corona-Verordnung des Landes wieder abgesagt. Thomas Schmiederer (rechts) und Bruno Dürrholder vom Trottoirfestverein sind völlig frustriert. Alle Mühe war umsonst. Foto: Gerd Lustig

„Rhyfelder Summerfescht“: Corona-Verordnung des Landes macht Festpläne zunichte. Totaler Frust.

Rheinfelden - Thomas Schmiederer ist enttäuscht und sauer. Der Vorsitzende des Trottoirfestvereins kann es nicht fassen, dass die neueste Corona-Verordnung des Landes seinem Vorstandsteam und ihm einen dicken Strich durch die Rechnung macht. Das für die beiden Wochenenden, 27. bis 29. August und 3. bis 5. September, geplante erste „Rhyfelder Summerfescht“ auf dem Tutti Kiesi-Areal muss daher ersatzlos gestrichen werden.

Vor der offiziellen Absage hatte es noch ein längeres Gespräch mit OB Eberhardt und Ordnungsamtschef Dominik Rago gegeben, die ebenfalls von der neuen Verordnung überrascht wurden.

„Es war eigentlich alles schon in trockenen Tüchern, alles war gut geplant, durchdacht und mit der Verwaltung besprochen“, ärgert sich Schmiederer. Als er dann von der neuen Verordnung erfuhr, seien er und sein Team aus allen Wolken gefallen. Nie hätten sie gedacht, dass das Fest nicht in dieser Form hätte stattfinden können. Sponsoren, Programm, Sicherheits- und Hygienekonzepte im Hinblick auf Corona seien da gewesen. Zuletzt habe man noch ein Testzentrum für den Festplatz organisiert, um auch die Drei-G-Regeln einhalten zu können – umsonst.

Bewirtung durch Vereine mit paralleler Livemusik ist offenbar verboten

„Keiner kann hier nachvollziehen, wie eine solche Verordnung des Landes zustande gekommen ist zum jetzigen Zeitpunkt“, macht der Vorsitzende deutlich. Dass Vereinsbewirtung und Livemusik nicht mehr korrespondieren sollen und daher nicht mehr erlaubt seien, „das verstehe, wer will“, ist Schmiederer frustriert. Das haben unter anderem auch die Jungs der Partyband „The Walkers“, die bei der Eröffnung nach dem Fassanstich spielen sollten, nicht verstanden. Sie haben einen geharnischten Brief an Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann geschrieben (ist auch auf Facebook veröffentlicht), mit dem Tenor: So geht alles Kultur- und Gesellschaftsleben kaputt. Und ein Fest ohne Livemusik, das wäre nichts Halbes und nichts Ganzes gewesen, waren sich Vorsitzender Schmiederer und sein Stellvertreter Bruno Dürrholder absolut einig.

„Ich bedaure diesen Umstand außerordentlich“, sagt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Er hatte die Schirmherrschaft für dieses Fest übernommen. Da hätten sich Vereine und Cliquen so viel Mühe gegeben, ein coronagerechtes Format zu finden. Dass die neue Verordnung kein Nebeneinander von Vereinsbewirtung und Musikprogramm auf der Bühne zulasse, empfindet der OB als „absolut wesensfremd“. Wenn man bedenke, wie nah Menschen mittlerweile auch in geschlossenen Räumen bei Einhaltung der Drei-G-Regeln sich begegnen können, sei die neue Landesverordnung nicht so recht nachvollziehbar. „Das Team um Thomas Schmiederer hätte die Einhaltung der Regeln sehr gut hinbekommen“, ist Eberhardt sich sicher.

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