Rheinfelden Die „Steuerfrau“ tritt ans Lehrerpult

Die Oberbadische
Gabriele Quay möchte sich in ihrem letzten Berufsjahr noch einmal ganz den Schülern widmen. Foto: zVg

Theresia-Scherer-Schule: Gabriele Quay gibt die Schulleitung an Timo Winkler ab.

Rheinfelden-Herten - Noch einmal als „ganz normale“ Lehrerin den geliebten Beruf genießen, das gönnt sich im nächsten Schuljahr die langjährige Leiterin der Theresia-Scherer-Schule Gabriele Quay. Ein Jahr vor ihrem Ruhestand gibt sie die Leitung an ihren Kollegen Timo Winkler weiter. Quay will die letzten zwölf Monate ihres Berufslebens noch einmal mit viel Herzblut und Leidenschaft ausschließlich Pädagogin sein.

Die Schule für Kooperationen geöffnet

Für viele ist die Theresia-Scherer-Schule von Gabriele Quay kaum zu trennen. Unter ihrer Leitung wurden ganze Generationen von Heilerziehungspflegern und -pflegerinnen ausgebildet.

War die Theresia-Scherer-Schule vor der Leitung von Gabriele Quay ausschließlich auf den beruflichen Nachwuchs des St. Josefshauses orientiert, öffnete sie an der Seite des damaligen Direktors des St. Josefshauses, Bernhard Späth, die Schule durch vielfältige Kooperationen. Unter ihrer Leitung wurde Fachpersonal unter anderem der Caritas Hochrhein, Lebenshilfe Lörrach, der Einrichtungen des Landkreises Lörrach, leben&wohnen, Emilienpark Grenzach-Wyhlen und Bürgerheim Rheinfelden ausgebildet.

Ausbildungswege und Schulfremdenprüfung

Gerade in den vergangenen zehn Jahren wandelte sich so die Theresia-Scherer-Schule von einer Schule für Heilerziehungspfleger mit rund 75 Schülern zu einer Bildungseinrichtung mit mehr als 200 Schülern in fünf Ausbildungsgängen in der Alten- und Behindertenhilfe.

Quay hatte dabei alle Potenziale im Blick: So bieten die Ausbildungsgänge Heilerziehungsassistenz und Altenpflegehilfe Hauptschülern die Möglichkeit, einen qualifizierten Berufsweg im Sozialbereich anzustreben. Altgediente Mitarbeiter erhalten die Chance, über die Schulfremdenprüfung den Fachkräftestatus zu erwerben.

Dazu war Gabriele Quay sehr gut vernetzt. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene war sie in vielen berufspolitischen Gremien tätig. So arbeitete sie in Expertenrunden mit, die das Selbst- und Bildungsverständnis des Heilerziehungspflegers profilierten. Darunter fallen das „Grundsatzpapier Heilerziehungspflegerin/Heilerziehungspfleger“, das „Kompetenzprofil Heilerziehungspflegerin/Heilerziehungspfleger“ sowie der „Bildungsplan Heilerziehungspflege“ für Baden-Württemberg. Schon früh war Quay in die Vorbereitungen des neuen Ausbildungsganges „generalistische Pflegeausbildung“ eingebunden, der im vorigen Schuljahr in der Theresia-Scherer-Schule startete.

Zum Abschied von Gabriele Quay als Schulleiterin sagte Birgit Ackermann, Vorstandsmitglied des St. Josefshauses: „Sie sind die Steuerfrau der Theresia-Scherer-Schule am St. Josefshaus. Vor allem sind sie aber ein Vorbild weiblicher Führungsstärke und Begeisterung für die Berufe, die wir ausbilden.“

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