Rheinfelden Ein Logo macht noch keine Marke

Die Oberbadische

Wirtschaftsgespräche: Drei Fachleute sprechen über Standortmarketing vor rund 150 Gästen

Was braucht es für ein erfolgreiches Standortmarketing, um gleichermaßen Unternehmen wie auch Arbeitskräfte anlocken zu können? Unter dieser Frage standen die siebten „Rheinfelder Wirtschaftsgespräche“ am Mittwoch im Bürgersaal.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. „Ein Logo allein ist noch keine Marke“, betonte Sebastian Zenker, Professor für Stadtmarketing in Kopenhagen, der per Videokonferenz zugeschaltet werden musste, da er nicht selbst wegen des Streiks der französischen Fluglotsen nach Rheinfelden kommen konnte. Es brauche mehr, zum Teil auch ein wenig verrückt klingendes wie den eigen Raumduft im Basler Swissôtel. Um eine Marke zu schaffen, und darum gehe es auch beim Standortmarketing, müsse man Reputation aufbauen und Identität stiften. Es gehe auch darum, eine Bildersprache zu entwickeln, die aber nicht so zugespitzt sein müsse wie in der Produktwerbung. Dabei gehe es einerseits um die sogenannten harten Standortvorteile, aber auch um die fast wichtigeren weichen. Und ganz maßgeblich sei auch, dass man diese von allen Akteuren – schon ansässigen Unternehmen wie auch Verwaltung und Bürger – gemeinsam immer wieder darstellen lasse, denn Marketing lasse sich auch mit einem Schaufenster vergleichen.

Dass dabei aber auch Zielgruppen unterschiedlich angesprochen werden müssen, brachte der zweite Referent, Dirk Werner vom Institut der deutschen Wirtschaft, ins Spiel. Seine Zahlen bewiesen, dass nicht nur die Löwenstadt um Fachkräfte buhlen, sondern Kommunen in ganz Deutschland. Dabei konnte er auf interessante Schnittmengen bei den Ansprüchen der Bewerber und der Unternehmen hinweisen. Die drei wichtigsten sind „abwechslungsreiche Tätigkeit, gute Zukunftsperspektiven und ein attraktiver – auch bei der Freizeitgestaltung – Standort“. Gerade beim letzten Punkt könne natürlich auch die Standortkommune unterstützen, wobei sie aber auch für eine ausreichende Infrastruktur – Wohnen, Kinderbetreuung, Konsum – sorgen sollte. Und um neue Firmen anzulocken brauche es eben auch genügend Gewerbeflächen.

Eine solche lockte auch den Betrieb des dritten Referenten vor zehn Jahren in das Gewerbegebiet Schildgasse: CVS Engineering. Dessen Geschäftsführer Frank Pfister stellte den „Standort Rheinfelden aus Sicht eines Industriebetriebs“ vor. Dass sich die Firma und er selbst grundsätzlich in der Stadt wahlfühlen, zeigt nicht nur der Bauantrag für eine Erweiterung der Produktionsstätte, der vor wenigen Wochen in den städtischen Gremien behandelt wurde. Auch seine Feststellung „so viel Kritik gibt es nicht mehr“ spricht dafür. Schließlich zu sich im Gewerbegebiet mittlerweile auch etwas in Sachen „Breitbandverkabelung“. Auch wenn es ein Thema sei, „an dem wir immer noch etwas nagen“. Alles in allem jedoch seien er, die Mitarbeiter und sein Unternehmen ganz zufrieden. Und das Rathaus und den Gastgeber Wirtschaftsförderung lobte er: „Sie sind nahe an der Wirtschaft und am Bürger.“

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