Rheinfelden Ein Stück Stadtgeschichte feiert

Die Oberbadische
Viel politische Prominenz hatte sich zum Sommerfest unter dem Motto „120 Jahre Alu“ einfefunden. Foto: Claudia Gempp Foto: Die Oberbadische

Sommerfest: Motto: „120 Jahre Aluminium Rheinfelden“ / Immer wieder neue Herausforderungen

Man muss die Feste feiern wie sie fallen. In diesem Sinne gab es für die Aluminium Rheinfelden gleich einen doppelten Anlass zur Freude: Das alle zwei Jahre stattfindende Sommerfest und „120 Jahre Aluminium Rheinfelden“.

Von Claudia Gempp

Rheinfelden. Rund 350 Mitarbeiter und ihre Familien waren eingeladen im „Alois-Franke-Park“, einem Grüngelände oberhalb des Rheins, in harmonischem Miteinander bei ganz viel Spiel, Spaß, angeregten Gesprächen und einem verlockenden kulinarischen Angebot kurzweilige Stunden zu erlebe. Das ließen sich viele große und kleine Besucher nicht nehmen.

Wechselvolle Geschichte

Im gemütlichen Festzelt fand der von dem „Pepperhouse Stompers“ schwungvoll umrahmte Auftakt statt, zu dem sich auch Politprominenz von Bundes- und kommunaler Ebene eingefunden hatte. In Vertretung des erkrankten Firmenchefs Alois Franke begrüßte Christoph Müller, technischer Geschäftsführer der Tochterfirma „Rheinfelden Semis“, die vielen Gäste mit der Feststellung „120 Jahre Aluminium – etwas, worauf man stolz sein kann“, auch wenn alle wüssten wie wechselvoll die Geschichte gewesen ist.

Das Unternehmen habe sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und sich neu erfinden müssen um den sich wechselnden Anforderungen des Marktes, aber auch den sich immer wieder ändernden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situationen gerecht zu werden. Er sprach von Jahren des Wachstums, aber auch des Kriegs und der Zerstörung, von Aufschwung, Stagnation und gar Rezession, aber auch von Zeiten der Euphorie.

Franke findet sich nicht ab

Genau auf dem Festgelände, erinnerte Müller, wurde am 31. Mai 1898 erstmalig in Deutschland industriell Aluminium produziert. Als sich viele Jahrzehnte später „der Himmel über der Aluminium Rheinfelden verdunkelte“ und in Zürich, dem Hauptsitz der damaligen Konzernmutter Alusuisse entschieden wurde, Rheinfelden zu schließen, habe sich einer absolut nicht damit abfinden wollen: Alois Franke.

Unterstützung von vielen

Mit Unterstützung von vielen Seiten, nicht zuletzt von den Mitarbeitern, seien seine Anstrengungen erfolgreich gewesen, sodass 1994 die heutige Aluminium Rheinfelden „quasi neu aus der Taufe gehoben wurde“. Die Märkte hätten sich bis heute deutlich geändert, einige seien gar ganz weggebrochen, „doch immer hat man es hier in Rheinfelden geschafft, sich neu zu orientieren und weiter zu gehen“, betonte Müller.

Lebendiges Unternehmen

Im Namen der Stadt gratulierte Oberbürgermeister Klaus Eberhard dem „erfolgreichen Unternehmen Aluminium, das für ein Stück Stadtgeschichte steht“. Unter der Überschrift „The Living Company“ – „Lebendiges Unternehmen“ –beleuchte er wichtige Aspekte, die zum Erfolg unter der Führung von Franke beitragen haben. „Wir als Stadt, Region und Staat brauchen weiterhin die Industrie, die das Ansehen der Mitarbeiterschaft stärkt und zur Stadtentwicklung beiträgt.“ Das gelte insbesondere auch für die Alu mit ihren Produkten und ihrer Unternehmensphilosophie.

Zehn Nationen-Belegschaft

Weit zurück in die Firmengeschichte ging Hans O. Bohner, ehemaliger Vizedirektor des Alu-Suisse Konzerns. Er erinnerte an Zeiten „härtester, manueller Arbeit“. Das Verhältnis zwischen Geschäftsführung und Belegschaft der Aluminium Rheinfelden Group, wo Menschen aus zehn Nationen beschäftigt sind, umschrieb Aluminium-Betriebsratsvorsitzender Wilhelm Tholen mit den Worten „gemeinsam sind wir stark“.

Als Antwort auf die rhetorische Frage „wie schaffen wir das“ nannte er unter anderem freie Entfaltung am Arbeitsplatz, aufeinander eingehen, Probleme lösen, gute Schichtpläne, Spaß bei der Arbeit, Gemeinschaft, Erfolg sowie gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit.

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