Rheinfelden Eine lebendige Dorfgemeinschaft

Die Oberbadische
Als Geschenk der Stadt Rheinfelden zum Jubiläum spielten die Bläser der Alphornfreunde Dinkelberg ein eigens komponiertes Musikstück, das für Begeisterung sorgte. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

750-Jahr-Feier: Nordschwaben mit buntem Fest / Vereine präsentieren ihr Können

Von Gerd Lustig

„Gut gemacht, Nordschwaben“, zollte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt dem kleinen Rheinfelder Ortsteil größtes Lob. Beeindruckt habe ihn, was da von den Verantwortlichen und Ehrenamtlichen zum Jubiläum „750 Jahre Nordschwaben“ unter dem Motto „Zämme läbe, zämme schaffe, zämme fiire“ alles bewegt wurde.

Nordschwaben. Das 341-Einwohner-Dorf habe ein über das gesamte Jahr laufendes Programm mit 26 Punkten auf die Beine gestellt, das der Ortsgeschichte mehr als gerecht werde. „Eine ganz tolle Gemeinschaftsleistung“, würdigte der OB beim offiziellen Jubiläumsfest und Festakt in der voll besetzten Mehrzweckhalle. Mit großem Engagement, angeführt von Ortsvorsteherin Rita Rübsam, sei das eigenständige Erleben der Dorflandschaft in all seinen Facetten ermöglicht worden.

Und weil das Dorfleben in Nordschwaben so gut intakt ist, sei ihm auch um die Zukunft in dem Ortsteil nicht bange. „Freuen wir uns auf eine selbstbewusste und gedeihliche Weiterentwicklung“, so Eberhardt, der mit einer Überraschung für die Festgäste aufwartete. Als Geschenk der Stadt Rheinfelden zum Jubiläum legten die Bläser der Alphornfreunde Dinkelberg einen perfekten Auftritt auf die Bühne. Die achtköpfige Formation unter der Leitung von Wolfgang Bieger präsentierte das eigens fürs Jubiläum komponierte Stück „750 Jahre Nordschwaben“ und schenkte das Original-Notenblatt der Ortsverwaltung. Und das Jubi-Werk, anfangs sphärisch und melodisch, dann im 6/8-Takt daherkommend, um ins Bluesig-Rockige überzugehen, kam derart gut an, dass die Alphornbläser nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen konnten.

Zugaben waren auch bei den weiteren Auftritten von Aktiven der Dorfvereine im weiteren Verlauf des Festabends angesagt. Waren es zunächst die Sänger des Gemischten Chores (Leitung: Eva Medahudinov) sowie der Frauenchor „Just for fun“, die mit erfrischenden und heimatlich-angehauchten Stücken für den guten Ton sorgten, so brachte der Turnverein richtig Schwung und Leben in die Bude. Ob die Kinder in einem Rock-Medley, die Ü 50-Gruppe sowie allen voran die Aerobic-Damen: Ihre Shows animierten die Besucher zu Begeisterungsstürmen.

Zuvor hatte Stadtarchivarin Sabine Diezinger als Festrednerin aus dem Nähkästchen der Dorfhistorie geplaudert. Amüsant und lehrreich zugleich entwarf sie ein buntes Bild der Dinkelberggemeinde in Zeiten, in denen es Dorfadel und Edelknechte gab, der größere Kleinbetrieb die Regel und die Landwirtschaft der einzige Erwerbszweig war und es bis Ende des 19. Jahrhunderts noch Dinkel gegeben hat. Es sei zudem stets gesittet zugegangen. „Nachtschwärmerei und Exzesse wurden seit Jahren nicht zur Anzeige gebracht“, zitierte Diezinger zum einen, und zum anderen: „Nordschwaben erfreute sich eines behäbigen Wohlstandes.“

Am gestrigen Sonntag klang das zweitägige Jubiläumsfest mit ökumenischem Gottesdienst, Frühschoppenkonzert mit der Latscharimusik, dem Jugendorchester des Musikvereins Karsau sowie einer Schauübung der Feuerwehr aus. Für zusätzliche Farbtupfer bei der Feier sorgten eine große Hüpfburg und die historische Schießbude des Schützenvereins Nordschwaben.

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