Eine verschworene Gemeinschaft Der Donnerstag-Kegelclub in Rheinfelden wird 100

Petra Wunderle
DKC-Präsident Heinrich Honsel (links) und Hans Bohn blicken auf die 100-jährige Geschichte des Clubs zurück. Foto: P. Wunderle

Jubiläum: Donnerstag-Kegelclub Rheinfelden besteht seit 100 Jahren / Kleine, illustre Gesellschaft

Der Donnerstag-Kegelclub, eine Institution in Rheinfelden, ist 100 Jahre alt geworden. Geplant sind ein Festessen und ein Jubiläumsabend. Damals wie heute gehören dem kurz „DKC“ genannten Club maximal 15 Personen an – zumeist Honoratioren. Dies hat sich nie geändert.

Von Petra Wunderle

Rheinfelden - Im Jahr der Stadterhebung taten sich im Hotel Danner sechs Rheinfelder Männer zusammen und gründeten den „Donnerstag-Kegelclub“ als zwar lose Gemeinschaft, aber mit festen Regeln. Getragen wird der 100-jährige DKC bis heute von einem „harten Kern“.

Die Gegenwart

Pandemiebedingt ist das Kegeln in den vergangenen zwei Jahren zwar in den Hintergrund gerückt, dafür trifft sich die Truppe einmal wöchentlich auf der Freiluftterrasse der „Reto-Bar“ im FSV-Gebäude. Innenräume werden aktuell noch gemieden. Präsident ist Heinrich Honsel. Er und sein Mitstreiter Hans Bohn erzählen von persönlichen Erfahrungen aus vielen Jahren Kegelclub.

„Ja, wir sind stolz, dass es den Donnerstag-Kegelclub seit 100 Jahren gibt. Und wir werden dieses Jubiläum mit einer gebührenden Feier, aber ohne Kegeln, zelebrieren“, freut sich nicht nur Heinrich Honsel. Hans Bohn, dessen Großvater und Vater bereits dem Club angehörten, ist seit sechs Jahrzehnten mit dabei. 1969 ist Honsel dazu gestoßen.

Die Gründer

Gründungsmitglieder des Clubs waren 1922 Schuhhändler Ernst Bohn, Gastronom und Hotelier Ernst Danner, Tierarzt Richard Oess, Bauunternehmer Fritz Schroeter, Zimmermeister Otto Studinger sowie Druckereibesitzer und Verleger Erich Krauseneck.

Erinnerungen an früher

Hans Bohn fühlt sich bestens aufgehoben bei den Kegelbrüdern. Er war noch ein Bub, als ihn sein Vater mit auf die Kegelbahn nahm. Dort war der Bub Kegeljunge, der ziemlich flott die Kegel wieder aufstellen musste. „Es war eine Kegelbahn ausschließlich mit Holzkegeln ohne Automatik. Ich musste ganz schön Hand anlegen, aber es war eine herrliche Zeit. Die Kegelbrüder waren großzügig. Pro Abend verdiente ich fünf, manchmal auch zehn Mark. Das war ganz schön viel für diese Zeit. Zum Vergleich: Beim Tennisclub hat man als Balljunge pro Stunde 60 Pfennig erhalten“, schwärmt Bohn von damals.

Honsel erinnert sich: „In den meisten Rheinfelder Gasthäusern, wie im Trompeter, im Wasserturm und eben im Danner, gab es vor Jahren überall Kegelbahnen. Das war quasi ein Gesellschafts- und Nationalsport und es wurden viele Turniere veranstaltet.“ Der Donnerstag-Kegelabend im Danner dauerte damals mehrere Stunden. Und nach dem Kegeln haben die Männer oft noch ausgiebig gefeiert. Es ging hoch her und es wurde kräftig gezecht.

15 Mann – nicht mehr

Die Kegelrunde ist auf 15 Personen limitiert. Jedes Mitglied kann einen Gastkegler mitbringen; wird ein Platz frei kann dieser sich bewerben. Seit der Gründung bis heute sind im DKC ausschließlich Männer, die man im gesellschaftlichen oder geschäftlichen Leben kennt.

Vom Danner in den Maien

Seit dem Umbau vom Danners sind die Donnerstagskegler nach Eichsel in den Maien gezogen. Neben dem Kegeln stehen Vatertagshock, Geburtstagsfeiern und ein jährlicher, mehrtägiger Ausflug, auf der Tagesordnung. Und immer gegen Ende des Jahres, bei der traditionellen Weihnachtsfeier, gehören die Damen der Kegelbrüder mit dazu.

Jubiläumsfeier

Bei diesem 100. Geburtstag, so gehen Honsel und Bohn davon aus, wird es ein ausgiebiges Festessen, eben einen schönen Jubiläumsabend geben.

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