Rheinfelden Elektrifizierung kommt Stadt teuer

Ulf Körbs

Hochrheinbahn: Neue Bahnsteige und zusätzlicher Haltepunkt in Warmbach. VCD hat Alternatividee.

Rheinfelden - Die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke war in beiden Versammlungen der Stadtteilbeiräte Kernstadt und Warmbach Thema. Zudem ging es auch um einen neuen Haltepunkt an der Hertener Straße.

„Ich versichere Ihnen, es geht nicht nur um einen Bypass für Güterzüge“, versprach Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und musste trotzdem Kritik aus dem Publikum einstecken. Der neue Halt nutze doch nur der Industrie, hieß es aus dem Publikum. Von Tiefbauamtleiter Tobias Obert war zu erfahren, dass derzeit für den Bahnhof „Rheinfelden-Warmbach“ drei Machbarkeitsstudien laufen, wobei er auch Park-and-Ride-Parkplätze bekommen soll. Die Ergebnisse sollen in einer Woche vorliegen. Gebaut werden soll, wenn die Strecke sowieso wegen der Elektrifizierung gesperrt ist und Busersatzverkehr eingerichtet wird.

Die Elektrifizierung wird die Stadt einges Geld kosten, weil wegen des danach einsetzenden S-Bahn-Verkehrs die Bahnsteige in Herten, Rheinfelden und Beuggen umgebaut oder teilweise neu gebaut werden müssen. Sie sollen dann mehr als 150 Meter lang und barreirefrei sein.

Doch bis der Strom für die Hochrheinbahn kommt, wird noch einiges Wasser den Rhein hinabfließen. Daher kommt ein interessanter Alternativvorschlag aus Waldshut-Tiengen vom dort ansässigen Vizevorsitzenden des Regionalverbands Südbaden im Verkehrsclub Deutschland (VCD). In einer Pressemitteilung preist Hans Saurer den Einsatz von Zügen des Typs „Flirt Akku“ an, den die Firma Stadler jüngst in Winterthur vorgestellt hat. Dieser ist der für nicht- oder nur teilelektrifizierte Strecken ausgelegte Bruder des „normalen“ Flirtzugs, wie er auf der Wiesentalstrecke für die Regio-S-bahn bereits eingesetzt wird. Mit seiner Batterie hat er laut Firmendarstellung eine Reichweite von 80 Kilometern bei einem Tempo von bis zu 140 Kilometern in der Stunde im reinen Batteriebetrieb.

VCD-Vize gibt sich nahezu euphorisch

„Mit der jüngst erfolgten Vorstellung des ,Flirt Akku‘ gibt es jetzt ein Fahrzeug, das keine Wünsche offen lässt“, gibt sich VCD-Vize Saurer in seiner Pressemitteilung nahezu euphorisch. Die Triebwagen seien emissionsfrei, hätten breite Türen und einen Einstieg ohne Stufen.

Der VCD-Regionalverband schlägt zudem vor, die Elektrifizierung zunächst nur auf dem Streckenabschnitt zwischen Basel und Waldshut-Tiengen zu verwirklichen. Diese Vorgehensweise hätte den Vorteil, dass es hier keine wesentlichen Abweichungen zu der Vorplanung aus dem Jahr 2012 gibt. Für den eingleisigen Abschnitt Waldshut-Erzingen könnte dann zunächst der „Flirt Akku“ eingesetzt werden. Abschließend fordert Saurer: Die Situation auf der Hochrheinbahn mit unzuverlässigen Zügen, die andernorts ausrangiert und etwas aufgehübscht wurden, muss so schnell wie möglich beendet werden.“

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