Rheinfelden Es kracht 1121 Mal auf den Straßen

Ulf Körbs
Der große Turbinenkreisel am Gewerbegebiet Schildgasse ist weiterhin der Unfallschwerpunkt Nummer eins im Bereich des Polizeireviers Rheinfelden. Foto: Erich Meyer

Unfallstatistik: Polizeirevier Rheinfelden registriert in durchschnittlich drei Unälle am Tag.

Rheinfelden - Im Gebiet des Polizeireviers Rheinfelden zwischen Grenzach-Wyhlen und Schwörstadt mussten im vergangenen Jahr 1121 Unfälle durch die Beamten bearbeitet werden. Das sind zwar weniger als im Jahr 2017, aber die Zahl der Unfälle mit Personenschäden hat zugenommen, darunter waren auch vier tödliche.

„Das hatten wir schon lange nicht mehr“, bedauerte Revierleiter Siegfried Oßwald beim Jahrespressegespräch die vier tödlichen Unfälle. Besonders tragische war jener im Juli, bei dem ein neunjähriger Junge in Minseln schwer verletzt wurde und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Mehr Velounfälle

Auffällig in der jüngsten Verkehrsstatistik ist der stete Anstieg von Fahrradunfällen. Ihre Zahl nahm in den vergangenen vier Jahren von 47 auf 68 Fälle zu. Gefallen sind dagegen die Zahlen bei den unfallbeteiligten Lastwagen. Insgesamt geb es im Berichtzeitraum 64 Fälle, wobei bei 44 der Laster der Verursacher war.

Unfallschwerpunkte

Der Unfallschwerpunkt Nummer eins ist nach wie vor der große Turbinenkreisel am Gewerbegebiet Schildgasse. Allerdings vermutete der Revierleiter, dass sich das in Zukunft ändern könnte, wenn die A 98 bis Minseln weitergeführt ist. Dann könnte das Verkehrsaufkommen so hoch sein, dass niemand mehr zu schnell durch den Kreisel fahren kann. Hier gab es im vergangenen Jahr zehn Verkehrsunfälle mit Blech- und drei mit Personenschaden.

Den zweiten Platz in dieser Rangliste nimmt die Autobahnabfahrt Rheinfelden-Mitte ein. Der ehemalige Schwerpunkt westliche „Autobahnabfahrt Rheinfelden-Süd“ war 2018 eher unauffällig. Hier gab es nur zwei Blechschäden und einen Unfall mit Personenschaden, „auch wenn man damit nicht zurfrieden sein kann“, wie Oßwald befand.

Häufigste Unfallursachen

Die meisten Unfälle, nämlich 134, enstanden durch Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren. Darauf folgt das Missachten von Vorfahrten (87 Fälle). Auf dem dritten Platz landete nicht angepasste Geschwindigkeit.

Unfallfluchten

Ein steter Stein des Anstoßes sind die Unfallfluchten. Ihre Zahl ging zwar auf 252 Delikte zurück, was der Revierleiter als „tolle Entwicklung bezeichnete. Aber die Aufklärungsquote lag nur knapp 41 Prozent. „Das ist auch besonders schwierig zu bearbeiten“, räumte Oßwald ein. Hinzu kommt auch noch eine wahrscheinlich hohe Dunkelziffer, wie er vermutete.

Steine des Anstoßes

Er macht sich weiterhin Sorgen wegen des Handynutzung am Steuer. Auch dass vielfach Radler ohne Helm am Verkehrsgeschehen teilnehmen, missfällt der Polizei. Hier hatte Oßwald eine beängstigende Zahl parat: Zwei Drittel der tödlich verunglückten Velofahrer im Land hatte keinen Helm auf.

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