Rheinfelden Evonik prägt die Geschichte der Stadt

Rolf Rombach
Freuen sich über die Ausstellung über die Mitbestimmung (von links): Martina Reisch, Hermann Becker und Andrea Hohmeyer Foto: Rolf Rombach

In der neuen Ausstellung zur Unternehmensgeschichte im Rathaus-Foyer geht es um die Mitbestimmung der Arbeiter bei Evonik und den Vorgängerunternehmen.

Betriebsräte haben seit mehr als 100 Jahren eine wichtige Rolle als organisierte Arbeitnehmervertretung. Beim Evonik-Vorgänger Degussa gab es seit 1898 einen ersten Arbeiterrat, der 1900 auch in Rheinfelden eingeführt wurde – mehr als 20 Jahre vor dem ersten deutschen Gesetz dazu. Dieses Themas nahm sich das Konzern-Archiv im Auftrag von Evonik-Personalvorstand Thomas Wessel 2018 an. Herausgekommen sind eine Wanderausstellung und ein 230 Seiten starkes Buch.

Acht Kilometer Material

„120 Jahre zwischen Konflikt und Kooperation“ ist der Untertitel der Chronik. Andrea Hohmeyer, Leiterin des Firmen-Archivs, und ihr Team stellten schnell fest, dass es wider Erwarten kein trockenes Thema ist, sagte sie bei der Eröffnung. Von einer „Knochenarbeit, die sich gelohnt hat,“ sprach sie und verwies auf rund acht Kilometer Material zur Geschichte von ehemals fünf bedeutenden deutschen Chemieunternehmen, die inzwischen unter dem Evonik-Dach firmieren. Das Endprodukt zeige den hohen Wert der Mitbestimmung: „Sie ist ein Stück gelebte Demokratie. Und sie lebt – wie alle demokratischen Einrichtungen – vom Mitmachen, vom Engagement jedes und jeder Einzelnen“, betonte Hohmeyer.

Hausherr und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zählte kurz die Vorgängerfirmen des Industriekomplexes am Hochrhein auf und lobte, dass durch stetige Anpassungen von Produktion und Produkten immer wieder Herausforderungen die Stirn geboten wurde. „Die Geschichte der Stadt ist mit den Firmen verbunden.“ Landrätin Marion Dammann attestierte Evonik und den Vorgängerfirmen, die „Stadt- und Landkreisgeschichte geprägt“ zu haben. Die aktuelle Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zeige Verantwortung für das Gemeinwesen, sagte sie und verwies auf die Beteiligung am kommunalen Nahwärmenetz.

Noch viele Jahre

Standortleiter Hermann Becker lud die Gäste bereits zum 250. Jubiläum ein und betonte damit, dass Evonik noch viele Jahre mit dem Standort Rheinfelden plane. Die Ansiedlung des Werkes am Wasserkraftwerk sei damals bereits visionär gewesen. Becker dankte der Betriebsratsvorsitzenden Martina Reisch stellvertretend für ihre Kollegen und Vorgänger.

Bis zum 6. April ist die Ausstellung im Rathaus kostenlos zu besuchen. Am 24. März ab 19 Uhr werden Hohmeyer und Reisch einen Vortrag zur Ausstellung in der VHS Rheinfelden halten. Zudem ist auf Youtube ein Kurzfilm zur Ausstellung „Menschen machen Mitbestimmung“ zu finden.

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