Rheinfelden „Falsche Polizisten“ rufen an

Die Oberbadische
Warnung: Polizeibeamte rufen nicht bei Bürgern an und versuchen an ihre persönlichen Daten zu gelangen oder verlangen, Wertgegenstände an einen Abholer zu übergeben. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Betrugsmasche: Mindestens fünf Anrufe im Raum Rheinfelden und Schwörstadt

Vorsicht am Telefon: Die Polizei meldete gestern, dass es im Raum Rheinfelden und Schwörstadt zu mindestens fünf Anrufen von „falschen Polizisten“ gekommen ist. Wie soll man sich in einem solchen Fall verhalten?

Von Ulf Körbs

Rheinfelden/Schwörstadt. In solchen Fällen fordern die Anrufer mit einer geschickten Gesprächsführung, so auch mit der Behauptung, es gebe Hinweise auf einen geplanten Einbruch beim Opfer, Wertsachen und Geld einem angeblichen Polizisten in Zivil zu übergeben. Das war in den Fällen vom Dienstag, die aus Schwörstadt, Karsau und Nollingen gemeldet wurden, nicht der Fall. Doch laut Landeskriminalamt entstand im vergangenen Jahr ein Schaden von beinahe 6,8 Euro Millionen in Baden-Württemberg durch diese Masche und den sogenannten „Enkeltrick“ (wir berichteten in unserer Dienstagsausgabe).

Informationsblatt

In einem Informationsblatt, das die zentrale Geschäftsstelle der Polizeilichen Kriminalprävention herausgegeben hat, heißt es dazu: Man solle grundsätzlich in einem solchen Fall keine Auskünfte über persönliche und finanzielle Verhältnisse oder andere sensible Daten preisgeben.

Anrufer üben Druck aus

Doch bei einem solchen Verhalten üben die Anrufer, die laut Siegfried Oßwald, Leiter des Polizeireviers Rheinfelden, oftmals in der Türkei sitzen, auf das Opfer Druck aus. Sie melden sich immer wieder und gehen dabei vollkommen skrupellos vor. Auch können die Anrufe so lange dauern, bis ein Opfer zur Bank gegangen ist und Geld oder Wertgegenstände an die Täter übergeben hat.

Auf Misstrauen reagieren die Anruf mit dem Hinweis, das Opfer behindere eine „polizeiliche Aktion“, respektive es sei zur Mithilfe verpflichtet, damit der Täter festgenommen werden könne. Es liegen auch Informationen vor, dass die Opfer, die sich bereits bei der Polizei gemeldet hatten, verwirrt wurden mit der Behauptung, die „echte“ Polizei sei korrupt und würde diese „hochgeheimen“ Aktionen unterlaufen. Das Merkblatt empfiehlt, sich bei Verdacht an das örtliche Polizeirevier zu wenden.

Tipps der Polizei: Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an. Die Polizei verlangt niemals am Telefon, dass Sie Geld und Wertsachen herausgeben. Bei verdächtigen Anrufen sollten Sie den Hörer sofort auflegen. Wählen Sie die 110 (ohne Vorwahl), und teilen Sie den verdächtigen Anruf der Polizei mit. Benutzen Sie nicht die Rückruffunktion, da Sie sonst wieder bei dem Anrufer und Täter landen könnten. Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben Sie keine Auskünfte zu Ihren persönlichen und finanziellen Verhältnissen. Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.

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