Rheinfelden Fotografieren ist ihr Leben

Die Oberbadische
Juliane Isele-Riecke feiert am Sonntag ihren 90. Geburtstag. Sie ist als Fotografin und Rheinfeldens erste Fremdenführerin stadtbekannt. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Jubilarin: Juliane Isele-Riecke wird am Sonntag 90 Jahre alt

Rheinfelden (pem). Bereits als Kind war das Thema „Fotografie“ ihr ständiger Begleiter: Es gibt wohl niemanden der älteren Generation, der sich nicht von ihr fotografieren ließ. Am morgigen Sonntag wird die Fotografenmeisterin Juliane Isele-Riecke 90 Jahre alt. Dabei wollte sie als junges Mädchen immer in die Welt hinaus, aber sie hat sich schlussendlich für das Metier ihres Vaters entschieden und sein Lebenswerk „Foto Isele“ übernommen. 1993 trat sie in den Ruhestand. Aber auch ohne das Thema Foto ist die Jubilarin keine Unbekannte in der Stadt. Sie war die erste Stadtführerin und engagierte sich im Bereich Marketing. Seit 1989 engagiert sie sich in der Abteilung Gesichte des Salmegg-Vereins.

Ihr Vater Martin Isele hat im Jahr 1925 das erste Fotofachgeschäft in Rheinfelden eröffnet. Von dort über den Dinkelberg bis Schwörstadt, Bad-Säckingen und die Schweiz hat er alles und alle fotografiert. „Ich bin überzeugt, dass sich noch ganz viele, inzwischen betagte Menschen, an ihn erinnern oder zumindest ein von ihm gemachtes Foto in der Wohnung steht“, sagt die Jubilarin. Der Wunsch des Vaters war es, dass jemand aus seiner Familie Fotograf wird. „Lia“ wie sie genannt wird, war als Kind schon mit der Fotografie vertraut, sie hat eine Ausbildung im Geschäft ihres Vaters absolviert, war dann1963 Fotografenmeisterin und übernahm nach seinem Tod im Jahre 1971 das Fachgeschäft in der Karl-Fürstenberg-Straße.

„Als junger Mensch wollte ich immer in die Welt hinaus. Mein Wunsch als Au Pair Mädchen nach Paris zu gehen scheiterte an den Wirren des zweiten Weltkriegs. Ich habe geheiratet, meine Tochter kam zur Welt und ich stand meinem Vater im Geschäft zur Seite“, blickt Isele-Riecke zurück. Morgen gratulieren neben der Tochter und dem Schwiegersohn auch ein Enkel und Urenkel zum Geburtstag. Worüber sie sich besonders freut: Urenkel Matz ist am gleichen Tag geboren, er wird morgen ein Jahr alt.

Menschen, genau gesagt Portraitaufnahmen, waren stets das Thema von Juliane Isele-Riecke und sie gerät ins Schwärmen: „Fotografie heißt mit Licht malen, das ist eine wunderschöne Aufgabe.“

Ein Grund, weshalb sie vor 25 Jahren das Geschäft aufgab war die Digitalfotografie. Dieser Fortschritt habe viele Fotogeschäfte vernichtet, sie nennt ein Beispiel: „Früher bei Kommunionen und Konfirmationen sind die Leute in unserem Geschäft Schlange gestanden, um sich fotografieren zu lassen. Dann kam die digitale Fotografie, und plötzlich haben alle selber fotografiert, das war nicht einfach für meine Branche“.

Die Fotografenmeisterin findet es schade, dass nur noch wenige mit dem Fotoapparat ein Bild machen und in ein Fotoalbum kleben. In ihrem Wohnzimmer ist ein ganzes Regal voll mit Fotoalben, die mit Bildern und schriftlichen Dokumenten gefüllt sind.

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