Rheinfelden Für mehr Selbstbestimmung

Die Oberbadische
Dass der Flixbus bei seiner neuen Verbindung Basel-München ab Ende April auch Halt in Rheinfelden machen wird, wurde von allen Fraktionen begrüßt. Foto: zVg/Flixbus Foto: Die Oberbadische

Verkehr: SPD spricht sich für Bürgerbus aus / Keine grundsätzliche Konkurrenz zu anderen Angeboten

Die Entwicklung des Nahverkehrs in der Stadt war bereits im Hauptausschuss vorberaten worden, sodass sich der Gemeinderat am Donnerstag auf zusammenfassende Bewertungen konzentrieren konnte. Besonders kontrovers waren die Stellungnahmen zum Unterthema „Bürgerbus“

Rheinfelden (rr). Durchweg Anerkennung aus allen Fraktionen fand die Entwicklung der Ortsteillinie, die Herten, Degerfelden, Eichsel und Adelhausen mit den beiden Endpunkten Wyhlen und Steinen verbindet. Dort besteht Anschluss an andere Buslinien beziehungsweise die S-Bahn. Eine Zählung im Herbst vorigen Jahres ergab, dass pro Tag durchschnittlich 255 Personen die Linie nutzen, wobei ein großer Teile der neu hinzugekommenen Fahrgäste auf der Verlängerung in und von Steinen einsteigen.

Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) hob als Vorteil noch die bestehenden Anschlüsse in Degerfelden nach Rheinfelden oder Lörrach hervor. Auch die Sprecher der anderen Fraktionen sahen den bestand der Linie für die Zukunft gesichert, zumal sie inzwischen für den Schüler- und Berufsverkehr erhebliche Bedeutung erlangte. Ebenfalls Zustimmung fand die Anfrage des Unternehmens Flixbus, in der Stadt eine Haltestelle für den Fernbusverkehr einzurichten. Ab Ende September könnte der Flixbus Basel–München einmal täglich in jeder Richtung hier anhalten.

Streitpunkt Bürgerbus

Erhebliche Meinungsunterschiede gibt es jedoch für den Bürgerbus. Die SPD strebt bereits seit längerer Zeit ein solch ehrenamtlich betriebenes Beförderungsangebot an.

Eveline Klein begründet ausführlich noch einmal, warum dieses Projekt aus Sicht der Fraktion so wichtig ist. „Mit einem Bürgerbus können auch jene Einwohner fahren, denen der Weg zu festgelegten Haltestellen zu weit ist,“ erläuterte Klein. „Wichtig ist ein Bürgerbus auch, weil auf den bisherigen Linien nicht durchgängig behindertengerechte Fahrzeuge eingesetzt sind. Deshalb wäre dieser Bus ein Schritt für mehr Selbstbestimmung von Einwohnern mit Einschränkungen.“ Sie kritisierte, dass die Stadtverwaltung das Projekt abgelehnt hat, ohne wie in anderen Städten mit Bürgerbussen eine Bedarfserhebung vorzunehmen, Experten zu befragen oder auch einen Probelauf durchzuführen. Ein solcher Bürgerbus sei keine grundsätzliche Konkurrenz zu den übrigen Angeboten. Derzeit verkehren in Baden-Württemberg etwa 70 Bürgerbusse, die wohl genügend Nachweis seien, dass eine solches System funktioniert. Reichert-Moser stellte in Frage, dass sich die ausreichende Anzahl ehrenamtlich tätiger Fahrer finden lassen. Sie erklärte, dass ihre Fraktion keinen Bedarf dafür sieht.

Dies griff auch Annette Lohmann (Grüne) auf, nach einer ersten Umfrage habe sich nur ein Fahrer gemeldet, aber von etwa 25 benötigten Fahrern sollte man ausgehen.

Ebenso hatte Paul Renz für die CDU das Projekt abgelehnt, es gebe keinen Bedarf. Außerdem sah der Christdemokrat in einem solchen System eine nicht gewollte Belastung für die Nutzung der übrigen Linien.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading