Rheinfelden Gekommen, um wieder zu gehen – und dann doch geblieben

Die Oberbadische
Der italienische Konsul Federico Lorenzo Ramaioli (Mitte, neben OB Klaus Eberhardt) weilte zu einem Informationsbesuch in Rheinfelden. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Gesprächsrunde: Federico Lorenzo Ramaiol, italienischer Konsul in Freiburg, besucht die beiden Rheinfelden

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Rund 1300 italienische Staatsbürger im Badischen und 533 in Rheinfelden/Schweiz: Damit stellen Italiener hier die größte Bevölkerungsgruppe bei den ausländischen Mitbürgern, in Rheinfelden/Schweiz die zweitgrößte. Dies nahm der neue Konsul, Federico Lorenzo Ramaioli, dessen Amtssitz in Freiburg ist, zum Anlass, nach Rheinfelden zu kommen.

Auf Einladung von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Stadtammann Franco Mazzi ließ er sich nicht nur über die Städte und die gutnachbarschaftlichen Beziehungen informieren. Nach einem Essen im Haus Salmegg nahm er auch an einer illustren Gesprächsrunde mit Vertretern italienischer Vereine teil. An diesem informellen Gespräch waren auch Vertreter der hiesigen Gemeinderatsfraktionen mit dabei. Hauptthema: die Integration der italienischen Mitbürger. Der Termin diente hauptsächlich des gemeinsamen Austauschs.

Was alle Gesprächsteilnehmer betonten: Rheinfelden ist längst zur Heimat italienischer Bürger geworden. Einst als Gast- oder Wanderarbeiter gekommen, sind viele entgegen den ursprünglichen Vorsätzen länger hier im Südwesten geblieben, wurden heimisch, integrierten sich und gehören heute „wie selbstverständlich zur hiesigen Bevölkerung“, wie Karin Paulsen-Zenke (SPD) befand. OB Eberhardt brachte seine Wertschätzung ebenso zum Ausdruck wie sein Amtskollege Mazzi über die große Leistung der Italiener beim Wiederaufbau Deutschlands und dem „Wirtschaftswunder“ nach dem Krieg. Mittlerweile hätten sie viele wichtige Positionen im kulturellen Bereich übernommen.

Inzwischen schwappt aber bereits die zweite Welle der Migration von Italienern nach Deutschland, wie der Konsul erklärte. Die meist jungen Leute mit Fremdsprachenkenntnissen hätten es aber leichter als ihre Vorfahren. „Und in Sachen Fachkräfte sind sie uns sehr willkommen“, betonte Eberhardt. Ob sie allerdings ebenso bleiben und hier sesshaft werden wie die Arbeitskräfte von damals, sei ungewiss. „Die jungen Leute sind heute viel flexibler und auch mobiler“, befand Ramaioli.

Wie die Integration aktuell klappen kann, sahen alle Gesprächsteilnehmer in den Vereinen, wo es am besten gelinge, Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden.

Letztlich hatte der Konsul noch eine Info parat: Über das Konsulat werden seit diesem Jahr wieder attraktive Italienisch-Kurse vermittelt. Die Sache war zwischenzeitlich, weil in veralteter Form angeboten, ein wenig eingeschlafen. „Wir haben schwer mit den Sprachen Spanisch und Französisch zu kämpfen, da müssen wir das Italienische wieder mehr in den Vordergrund stellen“, machte Birgit Kienzle, Fachreferentin für Italienisch am RP Freiburg, deutlich.

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