Rheinfelden Gewerbe geht auf die Barrikaden

Die Oberbadische
Nichts geht derzeit am westlichen Ortseingang von Warmbach. Die Warmbacher Straße ist aufgrund von diversen Bauarbeiten deutlich länger geschlossen als ursprünglich geplant. Das hat Geschäftsleute und Einzelhändler auf den Plan gerufen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Protestbrief: 88 Betriebe wehren sich gegen fortdauernde Straßensperrung der Warmbacher Straße

Genau 88 Betriebe quer durch alle Branchen aus der gesamten Innenstadt und auch von der sogenannten grünen Wiese haben unter der Federführung von Holger Roy (Schuhhaus Bohn) den Protestbrief unterzeichnet, der in diesen Tagen an die Verwaltung und an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ging. Die Unterzeichner wehren sich darin gegen die aktuelle Baustelle in der Durchfahrt von Warmbach.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. In dem Brief wird vor allem bemängelt, dass sich die Dauer der Baustelle, die seit sechs Wochen keine Zu- und Abfahrt vom westlichen Teil Warmbach zulässt und das Nutzen der A 861 erforderlich macht, nicht nur um ein halbes Jahr hinauszögert. Kritisiert wird auch, dass in Sachen Verkehr nicht nach Lösungsmöglichkeiten gesucht worden sei. Inzwischen, so macht Roy geltend, gehe es bei zahlreichen Einzelhändlern wegen der weggebrochenen Kundenströme um die blanke Existenz.

Verwaltung und OB haben inzwischen reagiert, und zwar dies schon, bevor der Protestbrief der Händler im Rathaus einging, wie Eberhardt erklärt. Für Donnerstag, 20. Juli, ist eine Info-Veranstaltung mit allen Beteiligten der Baumaßnahme der Warmbacher Straße angekündigt.

Zu dieser Zusammenkunft ab 14 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses im zweiten Obergeschoss hat auch Frank Sattler, Sprecher des Leistungsverbundes innerhalb des Gewerbevereins, die Geschäftsleute aufgerufen, möglichst zahlreich Präsenz zu zeigen. Bei dem Termin wollen alle an der Baustelle Beteiligten Rede und Antwort stehen und erklären, warum sich die Arbeiten derart verzögern. Gewerbeverein und Geschäftswelt drängen überdies darauf, künftig in ähnlichen Fällen deutlich früher in den Prozess eingebunden zu werden, um gemeinsam nach einer für alle Seiten tragfähigen Lösung zu suchen.

OB weist Schwarzen Peter von sich

„Im Fall der Warmbacher Straße hat die Verwaltung allein eine technische Lösung verfolgt“, moniert Holger Roy und vermisst den für ihn notwendigen Informationsaustausch. Hier sei das Kind schon lange in den Brunnen gefallen.

Einer zumindest geäußerten Möglichkeit der Klage von Geschäftsleuten, weil möglicherweise nicht nach anderen Lösungen gesucht worden sei, sieht OB Eberhardt allerdings gelassen entgegen. „Die Rechtsabteilung im Rathaus hat sich schlau gemacht und sieht keinerlei Ansatzpunkte für etwaigen Regress“, erklärt er. Ebenso wehrt er sich, das Dilemma mit der langen Verzögerung der Baustelle allein der Stadt anzulasten, zumal ja ihr Part, die Sanierung und Neubau des Kanals, längst erledigt sei und inzwischen Unternehmen wie Badenova, der Breitbandversorgung und des Straßenbaus am Zug seien. Eberhardt erwartet zwar einen schwierigen Termin, eventuell mit deutlichen Worten und ein klein wenig Feuer unterm Dach, betont aber für die Stadtverwaltung: „Wir haben nichts zu verbergen.“

Und: Auf der städtischen Homepage heißt es inzwischen: „Mit einem Ende der Bauarbeiten im Bereich der Warmbacher Straße (B 34) ist in der dritten Septemberwoche zu rechnen.“

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