Rheinfelden „Grüne Lunge“ statt Straßenschlucht

Heinz Vollmar
Die Kapuzinerstraße ist eng, unübersichtlich und durch intensiven Parksuchverkehr belastet. Das soll sich ändern. Foto: Heinz Vollmar

Infoveranstaltung: Kapuzinerstraße soll Aufenthaltsqualität bekommen / Parkplätze werden entfallen

Die Kapuzinerstraße als innerstädtisches Bindeglied zwischen dem Oberrhein- und dem Friedrichsplatz soll gestalterisch aufgewertet werden. Dazu gehört auch die Reduzierung des Verkehrs.

Von Heinz Vollmar

Rheinfelden. Im Rahmen einer Infoveranstaltung im Campus am Dienstagabend informierten Vertreter der Stadtverwaltung und vom Büro Rapp Regioplan über die geplanten Maßnahmen.

Danach soll die Kapuzinerstraße künftig zwar keine reine Fußgängerzone werden, aber dennoch verkehrsreduziert. Die Parkplätze sollen entfallen. Stattdessen soll eine „grüne Lunge“ in der Mitte für neue Aufenthaltsqualität sorgen. Lediglich drei Parkplätze für Menschen mit Behinderungen sowie eine Hotel-Parkfläche sollen erhalten bleiben. Die Schaffung von Sitzinseln sowie die Ausweisung von insgesamt drei Bereichen für Fahrradabstellflächen sollen den Aufenthaltscharakter der Kapuzinerstraße unterstreichen.

Grünbänder und Pflanzbeete

Johannes Brandsch vom Büro Rapp Regioplan verwies darauf, dass daneben Hochstammbäume den Charakter der „Straßenschlucht“ durchbrechen sollen. Grünbänder aus Bäumen und ebenen Pflanzbeeten sollen außerdem mit zur Identifikation und der Wiedererkennung dienen. So auch ein zentraler Platz in Höhe des bestehenden Fußwegs zwischen Kapuziner- und Karl-Fürstenberg-Straße, der mit viel Grün und einem Fadenbrunnen inklusive Sitzbänken zum Verweilen einladen soll.

Auf diese Weise soll das Arkaden-Ambiente fortgeführt werden, während auf der gegenüberliegenden Seite am Hochrheincenter eine Überdachung mittels begrünter Pergola sowie Lichtbauelemente der neuen, attraktiven Raumbildung dienen sollen.

Zufahrt nur noch für Anlieger und Lieferanten

Das Befahren der Kapuzinerstraße wird laut Planung nur noch für den Liefer- und Anliegerverkehr möglich bleiben. Besucher sollen hingegen die neu geschaffene Tiefgarage der Volksbank nutzen, von wo aus man auch trockenen Fußes in die Geschäfte an der Kapuzinerstraße gelangen kann.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sagte während der Infoveranstaltung, dass man im Rahmen der Umgestaltung der Kapuzinerstraße „den Menschen den Platz zurückgeben“ wolle. Die wegfallenden Parkplätze könnten sehr einfach durch die nahegelegene Tiefgarage kompensiert werden, und auch der massive Suchverkehr würde wegfallen.

Zuhörer äußern sich überwiegend positiv

Von den etwa 60 Zuhörern an der Infoveranstaltung, davon zahlreiche Kapuzinerstraße-Bewohner, wurde derweil angeregt, auch den Seidenweberweg durch eine fortführende Begrünung aus der Kapuzinerstraße heraus sowie mit Sitzbänken attraktiver zu gestalten. Einige Anwohner sprachen sich außerdem dafür aus, auch den Verbindungsweg zur Karl-Fürstenberg-Straße heller auszuleuchten und der Vermüllung entlang des Weges Einhalt zu gebieten. Die Installierung einer öffentlichen Toilette sowie mehr Mülleimer wünschten sich andere Anwohner. So auch eine verstärkte Kontrolle durch das Ordnungsamt, wenn es beispielsweise darum geht, „Zigarettenkippen-Sünder“ auszumachen.

Eine Anliegerin sagte, dass sie nicht glaube, dass die Umgestaltung der Kapuzinerstraße überhaupt genutzt würde. Dem widersprach der Oberbürgermeister, der auf Veranstaltungen wie den Lichtereinkaufsabend hinwies, an dem die Straße von vielen Menschen frequentiert worden sei.

Die Mehrzahl der Redner aus dem Publikum zeigten sich hingegen sehr zufrieden mit den präsentierten Plänen. Viele Zuhörer sehnen vor allem die geplante Verkehrsreduzierung herbei.

Am Ende der Infoveranstaltung stellte der Oberbürgermeister fest, dass die Umgestaltung der Kapuzinerstraße bei allen Bedenken dennoch von einer Mehrheit gewünscht werde. Man nehme aber alle konstruktiven Anregungen ernst und wolle diese auch mit in die weiteren Planungen einfließen lassen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading