Rheinfelden Grüne: Rettet die Artenvielfalt

Die Oberbadische
Ein ganzes Maßnahmenpaket „Rettet die Artenvielfalt“ , verbunden mit drei Anträgen an den Gemeinderat, hat Grünen-Gemeinderat Heiner Lohmann (links) an Oberbürgermeister Klaus Eber­hardt übergeben. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Anträge: Ortsverband Rheinfelden übergibt ein ganzes Paket an Anträgen an den Oberbürgermeister

Die Artenvielfalt liegt dem Bündnis 90/Die Grünen sehr am Herzen. Angesichts alarmierender Meldungen über Insekten- und Vögelsterben, zuletzt durch die UNO-Organisation IPBES (Weltbiodiversitätsrat), hat der Ortsverband Rheinfelden gehandelt.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Jetzt wurde ein ganzes Maßnahmenpaket unter de Titel „Rettet die Artenvielfalt“ geschnürt und an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt übergeben. Dazu war eigens eine Arbeitsgruppe mit drei Personen ins Leben gerufen worden, der neben Heiner Lohmann auch Pasqual Karasch und Alexander Strehmel angehören.

Verbunden mit dem Paket sind drei Anträge der Gemeinderatsfraktion der Grünen mit Themen, die in absehbarer Zeit im Gemeinderat behandelt werden sollen. Zum einen wird beantragt, dass sich die Stadt für ein „pestuzidfreies Rheinfelden“ einsetzen soll. Einen ähnlichen Antrag haben die Grünen im Übrigen auch im Kreistag eingebracht.

Rheinfelden in der „Nukleusrolle“

Weiterhin soll die Verwaltung beauftragt werden, ein umfassendes Artenschutzkonzept zu erstellen als Beitrag zur Biodiversität. Und außerdem beantragtdie Grünen, dass in Rheinfelden ein Workshop unter dem Tenor „Rettet die Artenvielfalt“ stattfinden soll, der die Fachleute zusammenbringt und die Probleme und Problematiken anspricht. „Wir möchten gerne, dass Rheinfelden hier eine Nukleusrolle im hiesigen Raum einnimmt“, betonte Lohmann beim gestrigen Pressegespräch. Bislang haben deutschlandweit erst 46 Kommunen ein Konzept zur Artenviefalt erarbeitet, meinte der Grünen-Gemeinderat.

Oberbürgermeister sagt seriöse Prüfung zu

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt nahm das Maßnahmenpaket dankend an, wollte aber vorerst keine konkrete Stellungnahme dazu abgeben. „Wir werden das Ganze seriös prüfen und dann das Weitere veranlassen, die Zusammenhänge sind aber klar dargestellt“, erklärte er. Nur soviel: Im Bereich der Umweltabteilung mit Patrick Pauli werde es künftig eine andere Ausrichtung geben müssen, und zwar in Richtung noch mehr Klimaschutz und Biodiversität. Schwerpunkt werde sein, mehr Grün in die Stadt zu bekommen. Ebenso kündigte er eine Stadt-Klima-Analyse an, die ja eng gekoppelt sei an die Artenvielfalt. Ein kleiner Schritt sei beispielsweise, dass für das künftige Wohngebiet „Grendelmatt III“ eine ähnliche „Urban Gardening“-Anlage angedacht sei wie im vorderen Bereich der Metzgergrube. „Ein umfassendes Artenschutzkonzept ist natürlich ein anderes Kaliber“, erwartet er eine mehrjährige Zeitschiene.

Landwirt bringt Glyphosat aus

Gleichwohl drängen die Grünen auf schnelle Behandlung ihrer Anträge im Gemeinderat. „Aufklärung in der Bevölkerung tut vielfach Not“, mahnen Annette und Heiner Lohmann. So habe man kürzlich einen Landwirt südlich des Karsauer Friedhofs beobachtet, der Pestizid auf seinem Acker ausgebracht hat, was rein gesetzlich die nächsten knapp fünf Jahre noch erlaubt ist. Man habe ihn darauf angesprochen, dass er hier Glyphosat ausbringe, worauf der Landwirt meinte, es sei bloß „Roundup“. „Das ist aber lediglich der handelsübliche Name von Glyphosat“, erklärten Lohmanns.

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