Rheinfelden Heizen und Umwelt schonen

Die Oberbadische
Mit ihrem Spatenstich starteten (von links) Klaus Nerz, Stefan Fiedler, Daniel Schölderle, Dagmar Kaiser, Peter Adler und Olaf Breuer den Ausbau des Nahwärmenetzes. Foto: Heinz Vollmar Foto: Die Oberbadische

Spatenstich: Energiedienst speißt Evonik-Wärme ein

Rheinfelden (mv). Mit einem symbolischen Spatenstich zum Baubeginn der Fernwärmeleitung und der neuen Heizzentrale an der Schildgasse gaben am Donnerstag die Rheinfelder Unternehmen Evonik und Energiedienst (ED) den Startschuss für die Nahwärmeversorgung in Rheinfelden. Bereits ab Sommer sollen Wohnungen im Bereich Grendelmatt und Schildgasse in Oberrheinfelden sowie Gebäude im Industriegebiet versorgt werden. Energiedienst wird dazu die nicht nutzbare Wärme aus einer der Produktionsstätten der Evonik von rund 95 Grad Celsius abnehmen, um sie über ein neues Nahwärmenetz zu liefern.

Daniel Schölderle, Leiter Vertrieb und Energiewirtschaft bei Energiedienst, sagte, dass der Spatenstich für das Nahwärmenetz ein bedeutender Tag für Evonik, die Stadt Rheinfelden und Energiedienst sei. Es sei nicht irgendein Wärmeprojekt, sondern bedeute für Rheinfelden einen enormen Schritt hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Stadt. Das Wärmepotential von Evonik, das damit erschlossen werden, liege bei mehr als 40 Millionen Kilowattstunden (.kWh). Im Vergleich dazu würden die vielen ED-Kleinwasserkraftwerke im Schwarzwald pro Jahr lediglich 26 Millionen kWh an Strom erzeugen. Mit dem Nahwärmenetz würde man somit auf einmal ein fast doppelt so hohes Energiepotential erschließen. In dieser Größenordnung sei das Projekt in Südbaden mithin einmalig.

Olaf Breuer, Evonik-Standortleiter in Rheinfelden, sagte, wenn man Nachhaltigkeit weiterdenken wolle, dann müsse man aus dem Werk hinausgehen. Insofern freue er sich, dass Evonik gemeinsam mit starken Partnern die Nahwärmeversorgung von Rheinfelden realisieren kann.

Weil die Abwärme für Evonik nicht weiter nutzbar sei, so Olaf Breuer, nehme Energiedienst künftig ganzjährig eine Wärmeleistung in Höhe von 5,2 Megawatt ab und speise diese in das eigene Wärmenetz im Gebiet Grendelmatt und Schildgasse ein. Langfristig könne künftig jedoch ein weitaus größerer Teil von Rheinfelden mit der industriellen Abwärme versorgt werden. Da Evonik am Standort Rheinfelden bereits Strom aus nachhaltigen Ressourcen bezieht, führe die Nutzung der Abwärme dazu, dass man dem Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid weiter zu reduzieren, ein ganzes Stück näherkomme.

Klaus Nerz, Leiter Wärme-und Energielösungen bei Energiedienst fügte an, dass nach dem Bau der neuen Heizzentrale sogenannte ORC-Maschinen (Organic-Ranking-Cycle) die Wärme in Strom umwandeln könnten. Dies sei gerade im Sommer von Bedeutung, wenn der Bedarf an Heizung und Warmwasser geringer sei. Auf diese Weise würden sich mehrere 100 Kilowatt elektrische Energie erzeugen lassen, die in der Lage sei, nicht nur Schwankungen im Wärmeverbrauch abzufangen, sondern auch den gesamten Bedarf an Energie von Energiedienst auf dessen Firmenareal inklusive dessen Fuhrpark zu gewährleisten.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading