Rheinfelden-Herten Der Wald lässt sich kaum noch planen

Heinz Vollmar
Eingeschlagenes Polter-Holz am Rebmannweg im Hertener Wald Foto: Heinz Vollmar

Das Eschentriebsterben und heruntergetrocknete Buchen funken den mit der Waldbewirtschaftung befassten Stellen zusehends dazwischen. Immer öfter bestimmen diese die Holzeinschlagstätigkeit und treten teilweise an die Stelle geplanter Hiebe.

Die Realisierung von entsprechenden Bewirtschaftungsplänen plus Kalkulationen wird daher immer schwieriger. Das Anfallen von – wie es im Försterdeutsch heißt – „Kalamitätshölzern“ (Holz, das als Ergebnis von Sturmschäden, Trockenheit und/oder Schädlingsbefall für eine weitere Nutzung verfügbar ist) kann nicht exakt vorbestimmt werden. Hinzu kommt, dass die Holzmarktlage immer nur kurzfristig beurteilt werden kann, während sich auch die Witterung erheblich auf die Holzernte auswirkt.

Vor diesem Hintergrund stellte Revierförster Gerd Fricker in der Sitzung des Ortschaftsrates Herten die Beschlussvorlage für das Forstbetriebsjahr 2024 vor.

Der Plan sieht für Herten vor, dass insgesamt 1885 Festmeter Holz eingeschlagen werden sollen. Dies jenseits von abgestorbenen Eschen, vom Borkenkäfer oder durch Sturm und Trockenheit betroffene Bäume.

Auf die Vornutzung entfallen auf einer Durchforstungsfläche von 15 Hektar 1095 Festmeter, auf die Hauptnutzung 790 Festmeter auf sieben Hektar Arbeitsfläche. Nadelholz soll in der Größenordnung von 485 Festmeter, Laubholz in der Größenordnung von 1400 Festmeter eingeschlagen werden. Mit dem Vollernter sollen 595 Festmeter Holz geschlagen werden, so der Plan.

Zu den weiteren Maßnahmen zählte Fricker die Kultursicherung auf rund 16 Hektar und die Jungbestandspflege auf rund 13 Hektar. Letztere werde im kommenden Jahr einen Arbeitsschwerpunkt bilden, da viele frühere Kulturen und Naturverjüngungsflächen jetzt in diesem Entwicklungsstadium seien.

Die Hertener Ortschaftsräte wollten wissen, mit welchen Baumarten man überhaupt der zunehmenden Klimaerwärmung Rechnung tragen könne. Fricker sagte, man könne auch auf „Fremdländer“ setzen. Dazu seien aber auch naturschutzrechtliche Änderungen nötig. Fricker nannte unter anderem türkische Tannen, Tulpenbäume, Douglasien, Roteichen oder Spitzahorne, die wärmeresistenter seien.

Darüber hinaus orientiere man sich unter anderem an Klimamodellen, um daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen für das Pflanzen geeigneter Baumarten zu ziehen, hielt der Revierförster fest. Es gebe so schnell keine Patentlösung. Fakt sei aber, dass man sehr schnell eine CO2-Reduktion erreichen müsse, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken.

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