1268 „aus Wut“ zerstört
In denselben Büchern ist dann für das Jahr 1268 von einer – zumindest teilweisen – Zerstörung der Burg im Krieg zwischen Graf Rudolf IV von Habsburg und Bischof Heinrich III von Basel die Rede. Der Bischof habe die Burg „Hertinberc“ aus Hass auf Graf Rudolf zerstört, „die soeben erbaut und schön vollendet war“. Im Original heißt es: „Episcopus ex adverso in odium comitis Rudolffi castrum Hertinberc, quod noviter constructum et bene consummatum fuerat, evertebat.“
Zweite Zerstörung 1356
Später wird Hertenberg im Kontext zum Basler Erdbeben von 1356 wieder erwähnt. Grütter bezieht sich auf zeitgenössische Chroniken, wonach damals auch Hertenberg zerstört worden sein soll. Doch die tatsächliche Wahrheit wird wohl für immer im Dunkel der Geschichte bleiben. In den 1990er Jahren vorgenommene Grabungen bezeugen jedenfalls eine mächtige umgestürzte Außenmauer.
Schildmauer abgestützt
Dem Förderkreis zur Rettung der Burg ist es überhaupt zu verdanken, dass von Hertenberg auch heute noch etwas zu sehen ist. So sorgte der Verein mit Mitteln des Landesdenkmalamts und unter dessen Obhut im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts unter anderem für die Sanierung, Unterfangung und Verblendung des markanten Schildmauerrests.
Als Steinbruch benutzt
Dem Heft des Fördervereins zufolge muss die Burgruine noch bis in die jüngere Vergangenheit von den Dorfbewohnern als Steinbruch benutzt worden sein. Grütter zufolge soll der Grundriss eines Bergfrieds mit einem Durchmesser von 8,5 Metern noch im Jahr 1954 zu erkennen gewesen sein. Auf einem Ölgemälde des Wyhlener Malers Samuel Böller (1860 bis 1919), welches sich in Privatbesitz befindet, sind noch klar und deutlich die über dem Markhof aus dem Wald ragenden Mauerreste der Burg Hertenberg zu erkennen.
Wer sich die Ruine Hertenberg anschauen möchte, stellt sein Auto am besten beim Markhof ab und spaziert direkt geradeaus hinauf zum Waldrand, wo bereits der erste Wegweiser steht. Zu beachten ist, dass man den Einstieg zum Pfad hinauf zur Ruine nicht übersieht. Nicht den nach rechts hinaufführenden Treppenstufen samt Geländer folgen, sondern weiterhin dem Waldweg bergauf, bis der Einstieg kommt. Der Pfad zur Ruine ist stellenweise fast zugewachsen. Ein paar umgestürzte Baumstämme müssen überstiegen werden. Der Weg ist zwar an sich einfach, aber erfordert eine gewisse Trittsicherheit. Er ist weder für Kinderwagen noch für Kleinkinder geeignet.