Rheinfelden (kör). Verkehrspolitisch müsse sich die Region "auf die Hinterbeine stellen", befand Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt im Gespräch der Landtagsdelegation von Grünen-Abgeordneten rund um den heimischen Bündnis-Abgeordneten Josha Frey. Beherrschende Themen waren zum einen die Elektrifizierung der Strecke zwischen Basel und Bodensee sowie die Rheintalbahn. Dabei forderte der Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehr und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Schwarz, das Gemeindeverkehrswegefinanzierungprogramm (GVFG) müsse bis ins Jahr 2029 fortgeschrieben werden (wir berichteten). Eberhardt, der eigens darauf hinwies, auch als Kreistagsmitglied an dem Gespräch teilzunehmen, betonte, dass es sich bei der Verkehrspolitik für die Region eben nicht um ein Randthema handeln dürfe, sondern das Dreiländereck als Ballungsraum mit der Schweiz gesehen werden müsse. Was auch durch die Pendlerströme, einerseits die Grenzgänger in die Schweiz, andererseits die Einkaufstouristen aus der Schweiz, deutlich würde. Zugleich müsse man sehen, dass die bisherigen Bahnhöfe historisch bedingt sein. Eine Elektrifizierung der Hochrheinbahn könnte aber zusätzliche Haltepunkte bringen und somit den Schienenverkehr attraktiver, auch für die Pendler, gestalten. Zugleich brauche die Region auch aus siedlungspolitischen Gründen einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr. Der Raum werde sich weiter verdichten, auch grenzüberschreitend, prophezeite Eberhardt. Da das Straßennetz aber in seiner Belastbarkeit begrenzt sei, brauche es mehr öffentlichen Verkehr auf der Schiene. Wenn dieser auf der deutschen Seite nicht an die Schweizer Gegebenheiten angeglichen würde, bliebe sie nur der "zweite Sieger". Mit dieser Sicht fand sich das Rheinfelder Stadtoberhaupt ganz auf der Linie der Grünen-Landtagsabgeordneten. Bei der Verwirklichung könne die Basler Erklärung eine wichtige Grundlage sein, so Schwarz. Aber zugleich gelte es, die unglückliche Verknüpfung der Zürcher Fluglärmproblematik und des Agglomerationsprogramms wieder zu entflechten, um so die Eidgenossen wieder als Mitfinanziers für die Elektrifizierung ins Boot zu holen. Zudem sei hier auch der Bund gefordert. Der Bundesverkehrsminister liege falsch mit seiner Sicht, die Hochrheinstrecke diene nur dem regionalen Verkehr, so die Meinung der Grünen.