Als sie Anfang des Jahres die Zusage bekam, stürzte sie sich mit Begeisterung in die Kulturlandschaft der Regio, insbesondere natürlich der Rheinfeldens. „Was könnte man hier verbessern, was ergänzen, was gilt es unbedingt zu bewahren – nach diesen Kriterien ging sie die Thematik an. „Ich wollte ja nicht alles auf den Kopf stellen. Eines meiner Ziele ist aber beispielsweise, im Kinder- und Jugendbereich die Musikvermittlung auszubauen.“
Rheinfelden findet Henrike Fuder eine „spannende Kombination“. Auf der einen Seite die industrielle Prägung, auf der anderen Seite die schöne Altstadt auf Schweizer Seite – und auf beiden Seiten unterschiedliches Publikum. Natürlich könne man die hiesige kulturelle Infrastruktur nicht mit Lörrach oder gar Basel vergleichen, betont sie. Dennoch habe Rheinfelden Potenzial: Große Orchester mit Meisterkonzerten, Kammermusik, Straßentheater, Kindertheater, die Kabarett-Reihe oder schöne Ausstellungen in der Rathaus-Galerie und natürlich im Kleinod Haus Salmegg, nennt sie beispielhaft. Ihre Erfahrungen im kulturellen Austausch mit den Schweizer Nachbarn sind bestens. Sie sei sehr herzlich begrüßt worden. Die Zusammenarbeit beispielsweise bei der Produktion des gemeinsamen Heftes „2 x Rheinfelden‘ sei bisher auf Augenhöhe gelaufen.
Henrike Fuder freut sich und hofft auf das Jahr 2021. „Diese Stadt ist superbunt, eine tolle Spielfläche.“ Diese endlich ohne das bremsende Virus bespielen zu können, darauf arbeitet sie hin.
Jetzt gelte es, die Nerven zu bewahren. Dafür hat sie ihre eigenen Strategien entwickelt.Wandern hilft, kreatives eigenes Schreiben, Raku-Brand und Holzbildhauerei gehören dazu. Und die Gewissheit, dass sie sich selbst trotz allem in einer privilegierten Situation befindet. „Man denke nur, an die vielen anderen Kulturschaffenden, aber auch an Veranstalter, Grafiker, Kostümschneiderinnen und und und...Sie alle sind extrem bedroht.“ Sie hofft auf den Kulturhunger der Rheinfelder nach der Krise. „Diesen Hunger möchte ich dann gerne sättigen.“