Rheinfelden Integration ist auf gutem Weg

Gerd Lustig
Unser Bild zeigt einen früheren Besuch in der städtischen Wohnanlage in der Werderstraße für Geflüchtete und Obdachlose (Archivfoto). Foto: Gerd Lustig

Sozialausschuss II: Hürden im Corona-Jahr wurden gemeistert

Rheinfelden - Die Stabsstelle Integration und Flüchtlinge ist bei der Bewältigung ihrer Aufgaben und Herausforderungen weiterhin auf einem guten Weg. Gerade in diesem Corona-Jahr leisteten Amtsleiter Dario Rago und sein Mitarbeiterteam bei einem Gesamtdeputat von drei Vollzeitstellen, wobei 0,4 Stellenprozente auf Schwörstadt entfallen, ganze Arbeit.

Die Mitglieder des Sozialausschusses nahmen daher in der jüngsten Sitzung den aktuellen Sachstandsbericht zustimmend zur Kenntnis. Dass die Stabsstelle für weitere zwei Jahre mit zwei Vollzeitstellen vom Land gefördert wird, kam ebenfalls gut an. Die dritte Vollzeitstelle wird über FAG-Mittel finanziert.

Geleistet wurde in diesem Jahr deutlich mehr Beratungsarbeit. Mit Blick auf die Pandemie musste das Angebot allerdings angepasst werden. 1475 Beratungsstunden bedeuteten ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bedingt durch Corona und die damit verbundenen Telefonate und E-Mails statt „echter“ Gespräche war der Aufwand höher als sonst und ging ans Limit des Personals im Integrationsmanagement.

„Wir sind aber stets im Sinne der Integration gehalten, weitestgehend nur Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, betonte Rago. Im Vordergrund stehe, die Menschen zur Selbständigkeit anzuleiten. „Und das klappt inzwischen in Kooperation mit dem stets wachsenden Netzwerk ganz gut“, so der Amtsleiter.

Betreut werden derzeit 359 Geflüchtete in der Anschlussunterbringung. Knapp 60 Prozent haben eine Bleibe direkt in Rheinfelden, zumeist im Bereich Oberrheinfelden, gefunden. Der Rest verteilt sich auf Ortsteile wie Warmbach, Herten oder Minseln. Stolz ist man bei der Stabsstelle, dass 88 Prozent der Personen in der Anschlussunterbringung selbst eine Wohnung und mit eigenem Mietvertrag gefunden haben. Die anderen haben eine Unterkunft in der vor knapp zwei Jahren gebauten Wohnanlage der Stadt in der Werderstraße gefunden.

Die meisten der hier lebenden Geflüchteten kommen aus Syrien. Mit weitem Abstand folgen Menschen aus der Türkei sowie Geflohene aus afrikanischen Staaten, wie etwa Gambia, Ghana, Togo, Somalia, Eritrea und Tunesien. 57 Prozent sind männlich. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 26 Jahren. Die Haushaltsgröße wurde statistisch mit 2,29 Personen errechnet, es gibt indes viele sechs- und siebenköpfige Familien. „An den Zahlen wird sich auch in Zukunft angesichts der bekannten Flüchtlingsströme nicht viel ändern“, mutmaßt Rago.

Wo Corona dem Integrationsmanagement in die Parade gefahren ist, sind die Veranstaltungen im Rahmen des Wertejahrs, zu dem in Rheinfelden aufgerufen worden war. Die meisten Events mussten ausfallen. Sie sollen aber, so weit es noch möglich ist, bis Juli 2021 nachgeholt werden. Eine Verlängerung des Wertejahrs bis dahin wurde der Stadt vom Land genehmigt. „Jetzt hoffen wir alle mal, dass noch einige Veranstaltungen über die Bühne gehen können“, so Rago. Rheinfelden ist eine der wenigen Kommunen, die eine Verlängerung des Wertejahrs beantragt hat.

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