Rheinfelden Investor verdichtet Quartier

Die Oberbadische
In Ermangelung eines Bebauungsplans musste der Bauausschuss diesem Projekt an der Güter- und Schillerstraße nach dem Paragraf 34 des Baugesetzbuches zustimmen. Grafik: zVg/Justies-Rünzie Architekten Foto: Die Oberbadische

Bauausschuss: Neubauprojekt an der Güter- und Schillerstraße findet nur eingeschränkte Zustimmung

Es war den Mitgliedern des Bauausschusses anzumerken, dass sie gerne abgelehnt hätten. Doch der fehlende Bebauungsplan band ihnen die Hände, gegen das Projekt an der Güter und der Schillerstraße entlang des Aldi-Parkplatzes zu stimmen.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Der Bauherr, die Karlsruher Firma Süba, plant, auf dem Grundstück vier mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser mit 56 Einheiten und ebenso vielen Tiefgargenplätze zu errichten. Städtebaulich betrachtet, ist es ein sinnvolles Vorhaben, da laut Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in der Löwenstadt ein massiver Wohnungsmangel herrscht. Ob es allerdings „bezahlbare“ Wohnungen werden, steht dahin. Denn laut Tobias Gehri aus der Geschäftsführung der Geba, welche die Gebäude schlüsselfertig errichten wird, geht man davon aus, dass die Einheiten mindesten zur Hälfte von Kapitalanlegern erworben werden.

Doch in der Diskussion des Bauausschusses drehten sich die Argumente nicht um diesen Aspekt. Vielmehr erschien den Räten mehrheitlich das Projekt als zu massiv. Auch das Argument der „Nachverdichtung“ zog bei ihnen nur wenig. So meinte Grünen-Fraktionssprecher Heiner Lohmann, er sei grundsätzlich für Verdichtung, aber hier gehe die Biodiversität (Artenvielfalt) verloren. Und befand deshalb: „Das gefällt mir nicht.“ Und sein SPD-Kollege Willi Hundorf bedauerte, dass der Bauherr darauf abziele, möglichst jeden Quadratmeter nutzen zu wollen wegen der Rendite. Und Dieter Meier (CDU) bezweifelte, dass die geplanten 56 Tiefgaragenplätze tatsächlich auch ausreichen werden.

Bereits im Vorfeld hatten sich die Anrainer an das fraktions- und parteilose Ratsmitglied Ellen Haubrichs gewandt, welche deren Bedenken schriftlich der Verwaltung vortrug. Demnach haben die Anwohner Angst vor einer noch größeren Verkehrsbelastung und zugeparkten Straßenrändern. Auch der Kernstadtbeirat hatte sich mit der Thematik befasst. Im Bauausschuss griff Lohmann diese Hinweise auf und musste von Verwaltungschef und Tobias Obert, dem Leiter der Tiefbauabteilung, erfahren, dass weniger die künftigen Bewohner der Anlage das Problem seien, sondern eher die Kundschaft der großen Märkte an der Güterstraße.

Ähnliches gilt auch für die Kanalisation, deren Überlastung befürchtet wurde. Obert räumte zwar ein, dass die Kanäle bei Starkregen „am Anschlag“ sein können. Er meint aber, dass trotz der starken Versiegelung der Bodenoberfläche durch die neuen Gebäude genügend Versickerungsmöglichkeiten für das Oberflächenwasser geschaffen werden können, was möglicherweise zur Bedingung bei der Baugenehmigung gemacht werden kann, meinte Obert.

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