Rheinfelden Josef Kassubek gewinnt Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“

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Josef Kassubek mit seinem Projekt: ein Teilchendetektor zur Umwandlung kosmischer Strahlung. Foto: zVg/Stiftung Jugend forscht e.V. - experimenta

Der Schüler vom Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden hat den Sieg im Fach Physik eingefahren und wird nun vom Bundeskanzler empfangen.

Die Preisverleihung vom 30. Mai bis 2. Juni auf der Experimenta in Heilbronn sollte für den Schüler der 12. Jahrgangsstufe die vorläufig letzte Station einer Reise sein, die mit einer einfachen Idee zu einem Projekt begann. Er entwickelte einen Teilchendetektor, der kosmische Strahlung in Licht umwandelt, das nachgewiesen werden kann und bewarb sich damit bei „Jugend forscht“.

Die Funktionsweise von solchen Detektoren war dem Schüler bekannt und der Bau eines Teilchendetektors zur Umwandlung kosmischer Strahlung hätte an sich auch keinen Wettbewerbspreis mehr verdient, aber Kassubeks Messfühler sollte mobil einsatzfähig, kosteneffizienter und einfacher bedienbar sein. Mit seinem Sensor wollte Kassubek eine Messung in einem Tunnel durchführen und aus der gemessenen Zählrate die Dichte des über dem Detektor befindlichen Gesteins bestimmen.

Der Weg zum Ziel

Dem Rheinfelder Schüler waren die technischen Grundlagen vertraut und er kannte die physikalischen Prozesse. Der nächste Schritt war es, sich auf den Weg auf zu machen. Ein Forschungsprojekt erfordert verschiedene Entwicklungsschritte, heißt es bei „Jugend forscht“. Es muss experimentiert und der ein oder andere Rückschlag eingesteckt werden. Diese Erfahrungen machte auch der Gymnasiast. „Ich entwickelte mehrere elektrische Schaltungen, also Platinen“, erklärt er. Nach deren Entwicklung und der ersten Testmessung habe er mit der schriftlichen Auswertung für den Wettbewerb begonnen, die er Mitte Januar einreichen musste. Er verfasste einen mehrseitigen Bericht, in dem er das Projekt beschrieb und der durch eine Jury bewertet werden sollte. „Der andere Teil der Bewertung bestand aus einer Präsentation mit anschließender Diskussion bei einem Präsenzwettbewerb“, beschreibt der Schüler den weiteren Weg, der vor ihm lag.

Auf der Experimenta

Ende Februar nahm er mit seinem Projekt am Regionalwettbewerb in Freiburg teil und qualifizierte sich für den Landeswettbewerb. Von diesem aus wurde er an den Bundeswettbewerb weitergeleitet, der in Heilbronn auf der Experimenta stattfinden sollte.

Dorthin wurde der Schüler eingeladen. „Am ersten Tag standen nur die Anreise und der Aufbau meines Standes auf dem Programm“, schildert der junge Forscher seine ersten Eindrücke. Früh morgens sei er losgefahren und den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, berichtet er weiter. „Ich musste gefühlt 500 Zettel am Stand befestigen, da ich keine Plakate hatte“, erzählt er von nur einer der zahlreichen Pannen, die er erlebte.

Mit den Jury-Gesprächen am nächsten Tag standen die ersten fachlichen Herausforderungen an. „Trotzdem gab es auch noch viel freie Zeit zum Austausch und zum Anschauen anderer Stände“, beschreibt Kassubek die weiteren Eindrücke, als sei der Wettbewerb nur noch eine Nebensache für den jungen Forscher gewesen, der den Austausch mit Gleichgesinnten sehr genoss.

Auch am dritten Tag wurden die Jury-Gespräche fortgesetzt und die Projekte der Öffentlichkeit präsentiert. „Die Vorstellung der Projekte ist insofern immer ein bisschen herausfordernd, als dass man durchgängig redet,“ berichtet der Schüler. Am Abend gab es dann die „legendäre“ „Jugend forscht-Party“. Mit ordentlich Schlafmangel ging es am nächsten Tag mit Präsentationen weiter. Von der großen Preisverleihung am Abend berichtet der Schüler: „Ich hätte ja eine Platzierung als potenziell möglich erachtet, aber als dann mein Name aufgerufen wurde, war ich schon ziemlich überrascht.“

Empfang bei Scholz

Nun ist er zu einem Empfang bei Bundeskanzler Olaf Scholz im September eingeladen sowie zu einem zweiwöchigem Forschungsaufenthalt am CERN bei Genf, der ihm sehr viel bedeutet, da „das CERN eine der weltweit führenden Einrichtungen im Bereich der Teilchenphysik ist“, schwärmt der Schüler. Er möchte die Teilnahme an einem Wettbewerb allen forschungsbegeisterten Jugendlichen nur ans Herz legen.

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