Rheinfelden Kesselfleisch schmeckt auch daheim

Die Oberbadische
Freude kam am Wochenende bei der Latschari-Clique auf. Ihre Drive-in-Aktion mit Kesselfleisch zum Abholen kam gut an. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Latscharis: Trotz Pandemie etwas auf die Beine gestellt

Rheinfelden (lu). Aus der Not eine Tugend machen, darin waren und sind die Latscharis immer schon auf Zack. Also verwunderte es jetzt auch nicht allzu sehr, dass die Traditionsclique auch in Zeiten von Corona in ihre schier unerschöpfliche Ideenkiste griff. Weil das Trottoirfest, das bekanntlich am vergangenen Wochenende hätte stattfinden sollen, eben wegen des Corona-Virus abgesagt wurde, servierten sie ihr tradionell beim Trottoirfest angebotenes Kesselfleisch mit Sauerkraut kurzerhand auf dem Tutti-Kiesi-Areal.

Und – typisch Latschari – das Essen, also das ganz spezielle bayrische Schmankerl, wurde nicht nur irgendwie an Freunde, Bekannte, Gönner und Rheinfelder Bürger gebracht. Stilecht hatte die reine Männerclique nämlich ihre Festbude, besser bekannt auch als „Hotel Sau“, aufgebaut. Und angelehnt an eine große amerikanische Imbisskette, wurde der Betrieb als Drive-in angeboten. Und das hieß: Mit dem Auto oder auch mit dem Fahrrad anfahren, das vorbestellte Kesselfleisch – bei manchen sollte es auch Kassler sein – am Schalter bezahlen und abholen, wegfahren – und das war’s.

„Wir wollten zeigen, dass man auch trotz Corona etwas machen und auf die Beine stellen kann“, sagte Stefan Frech, mittlerweile schon seit mehr als vier Jahren amtierender Vorsitzender der Latscharis. Auch habe man den Fans und Freunden ein kleines bisschen Abwechslung und wenigstens einen Hauch von Trottoirfest bieten wollen. Dass ihre Aktion jetzt auf so große Resonanz stieß, freut ihn und alle weiteren 30 Aktiven der Clique. „Es sind mehr als 400 Essen, zumeist Kesselfleisch, vorbestellt und auch verkauft worden“, zieht Frech eine positive Bilanz, mit der man im Vorfeld in dieser Größenordnung nicht gerechnet hatte.

Und so hat die Drive-in-Aktion letztlich auch für die eigene Kasse etwas gebracht. Denn die durch den Ausfall von Trottoirfest und Bierfest gleich doppelt gebeutelte Clique kann Einnahmen in diesen Corona-Zeiten gut gebrauchen.

Was ist nun das Besondere an dem Kesselfleisch- Schmaus? „Nun“, sagt Frech, „unsere Vorgänger haben sich bei der Gründung des Trottoirfestes vor rund 52 Jahren und der Wahl des Kesselfleisches als Speiseangebot etwas gedacht“, so der Vorsitzende. Der nahe Herbst und auch die Beliebtheit von Metzgete-Spezialitäten hätten wohl dazu beigetragen. „Und Traditionen muss man ja wohl pflegen“, sieht er darin geradezu eine Verpflichtung für das Bauchfleisch mit Sauerkraut zu Trottoirfestzeiten.

Und klar, das Kesselfleisch kommt fix-fertig vom hiesigen Metzger. Aber das Sauerkraut? „Das machen wir natürlich selbst“, schallt es spontan aus vielen Latscharikehlen. Die Rezeptur bleibt natürlich ein Cliquengeheimnis. Nur soviel: „Vor allem wird es mit erlesenen Gewürzen gemacht und auch mit viel Liebe“, macht Rene Zöhner deutlich und hat viele Jahre schon immer wieder gerne den Kochlöffel kräftig im Kraut gerührt. Diesmal hat er diesen Job aber weitestgehend seinem Sohn Moritz überlassen. „Unsere Tradition soll ja weitergegeben werden und fortbestehen“, meint Zöhner.

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