Rheinfelden Längeres Parken kostet in Zukunft

Die Oberbadische
Auch entlang der Friedrichstraße werden künftig Parkgebühren fällig. Fotos: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Bewirtschaftungskonzept: Kurzparken ist auch weiterhin kostenlos möglich

Parkschein statt Parkscheiben: Wer in Rheinfelden längere Zeit sein Auto abstellen will, muss dafür ab Juni bezahlen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung ein entsprechendes Bewirtschaftungskonzept beschlossen.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Das Ordnungsamt mit seinem Leiter Dominic Rago hat die Systematik bereits seit einem Jahr erarbeitet und die Technischen Dienste die Automaten bereits installiert.

Während der Sitzung regte Paul Renz die Vertagung der Einführung an. Er befürchtete nämlich Probleme durch mehrere innerstädtische Großbaustellen – Stichwort: Hochrheincenter II. Zudem verwies er auf die zu geringe Zahl an Stellplätzen für Pendler.

Kritische Anmerkungen gab es auch zur Dauer für kostenloses Parken – die erste halbe Stunde ist frei („Brötchentaste“) –, gerade in der Rathaustiefgarage. Aus Reihen der SPD hieß es dazu, man müsse auch an Patienten beim Arztbesuch denken, der oftmals eben nicht innerhalb von zwei Stunden erledigt ist. Ein weiterer Punkt war der Mangel an Fahradabstellplätzen.

Die Diskussion um die Parkdauer in der Rathaus-Garage führte übrigens zu einem eher unerwarteten Ergebnis. Die ursprünglich vorgesehenen zehn Stunden erschienen der Ratsmehrheit als zu lange. Daher wird dieser Automat noch einmal umprogrammiert. Danach gilt auch hier wie im Freien und anderen Parkgaragen: Nach zwei Stunden ist Schluss.

Rund 55 000 Euro Mehreinnahmen

Wie der Hauptausschuss bereits Anfang Mai von der Verwaltung erfahren hatte, nahm die Stadt mit ihren bislang fünf Parkscheinautomaten rund 80 000 Euro im Jahr ein. Künftig sollen es 18 sein. Es wird daher mit rund 55 000 Euro an Mehreinnahmen gerechnet. Dabei müssen die Automaten nicht nur mit Bargeld „gefüttert“ werden, sondern sie akzeptieren auch EC-Karten. Das ist insbesondere für Langzeitparker praktisch. So kann man am Bahnhof die Tageserlaubnis für 15 Euro und die Jahreskarte für 150 Euro bequem lösen.

Nicht nur am Bahnhof und in der Rathaustiefgarge sowie im Innenstadtparkhaus muss künftig bezahlt werden, sondern auch für die oberirdischen Stellplätze entlang verschiedener Straßen. Betroffen hiervon sind die Nollinger Straße, Eichamtstraße, Scheffelstraße, Hebelstraße, Werderstraße, Elsa-Brändström-Straße, Emil-Frey-Straße, Cesar-Stünzi-Straße, Kronenstraße, Friedrichstraße, Karl-Fürstenberg-Straße, Fritz-Rössler-Straße und die Müssmattstraße. Auch auf dem Parkdeck am Haus Salmegg werden Gebühren fällig.

Die jeweiligen Gebührensätze schwanken zwischen 50 Cent und einem Euro pro angefangener Stunde, wobei während der ersten 60 Minuten grundsätzlich kostenlos geparkt werden darf.

Wartung und Leerung durch Sicherheitsfirma

Bisher wurden die schon existierenden Automaten durch die Technischen Dienste geleert und gewartet. Diese Aufgaben soll künftig eine private Sicherheitsfirma übernehmen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 1400 Euro im Monat, im Jahr also ungefähr 16 800 Euro. Dabei umfasst der Aufgabenkatalog die monatliche Leerung, die komplette Zählung und Abgabe der Einnahmen bei der Bundesbank sowie die Störungsbeseitigung.

Parkscheinautomaten sind vernetzt

Die einzelnen Parkscheinautomaten sind elektronisch vernetzt. So können die Mitarbeiter des Ordnungsamts automatisch per E-Mail informiert werden, wenn ein Defekt auftritt. Eine Benachrichtigung erfolgt auch, wenn der Geldspeicher voll ist.

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