Rheinfelden Lohmann sieht es kritisch

Ulf Körbs
Bei Eis und Schnee darf in Rheinfelden gegen die Rutschgefahr nur mit „abstumpfenden“ Mitteln gestreut werden. Foto: Archiv

Winterdienst: Verstößt Granulat gegen Streusalz-Satzung?

Rheinfelden. Der mögliche Einsatz eines neuartigen Tongranulats als Streugut im Winterdienst hat den Grünen-Stadtrat Heiner Lohmann auf den Plan gerufen. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, das der Redaktion vorliegt, erinnert er an die von ihm „Streusalz-Satzung“ genannte Vorschrift.

Nur Sand, Splitt oder Asche

Danach ist im Winterdienst nur „Sand, Splitt oder Asche“ als Streugut erlaubt. Lohmann fordert daher: „Es muss eruiert werden, ob hierzu auch das von Herrn von Au genannte, versuchsweise eingesetzte Tongranulat zählt, obwohl es eine leicht auftauende Wirkung haben soll.“ Dabei erinnert er daran, dass auftauende Streumittel nur bei extremen Wetterlagen wie Eisregen eingesetzt werden dürfen. Anderenfalls könnte sogar ein Bußgeld angedroht werden. Dieses Streusalzverbot gelte auch für städtische Grundstücke meint der Kritiker.

In seiner Medienmitteilung verweist Lohmann auch noch auf eine Stellungnahmedes Umweltbundesamtes, wonach der Einsatz von Streusalz nicht nur für Bäume und andere Pflanzen, Tiere, Gewässer, Fahrzeuge und Bauwerke (insbesondere Beton) sehr schädlich ist, sondern auch energieintensiv hergestellte Streumittel (zum Beispiel Blähton) nur sparsam eingesetzt werden sollten. Die Stadtverwaltung hat umgehend auf das Lohmann’sche Schreiben reagiert. In ihrer Stellungnahme verweist sie auf einen „Spagat zwischen Verkehrssicherheit und Umweltschutz“, zu dem sie in manchen Fällen gezwungen sei.

Weiter heißt es: „In dem versuchsweise eingesetzten Blähtongranulat sieht der Leiter der Technischen Dienste eine Möglichkeit, sowohl den Einsatz von Streusalz als auch von Sand, Splitt und Asche zu vermindern. Da das Streukorn keine Schadstoffe bindet, ist es ökologisch absolut unbedenklich.“ Und den Hinweis, die Bevölkerung über die Streuvorschrift zu informieren, „nehme sie gerne auf“. Sie sei unter der Rubrik „Aktuelles/Informationen und Regelungen“ auf der stadtischen Internetseite zu finden.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading