Rheinfelden Mehr als zwei Jahre lang Baustelle

Gerd Lustig
Noch verkehren alte Dieselloks und moderne Dieseltriebwagen. Bis zum Jahr 2027 soll die Elektrifizierung der Hochrheinbahn aber Realität sein. Foto: Gerd Lustig

Hochrheinbahn: Pläne für Elektrifizierung werden konkreter / Bauarbeiten wohl ab Mitte 2025

Rheinfelden - Nach unzähligen Jahren der Hängepartie und des Tauziehens um die Finanzierung war die Elektrifizierung der Hochrheinbahn in der jüngeren Vergangenheit aufgegleist worden. Noch dauert es zwar rund sechs Jahre, bis der erste Zug mit der ersehnten Oberleitung zwischen Basel und Erzingen und weiter zum Bodensee fährt. Jetzt aber wurden erste konkretere Pläne vorgestellt.

Dazu war mit Roland Heil von DB Netze ein Bahn-Experte in den Bau- und Umweltausschuss Rheinfelden gekommen, um in groben Zügen über das Millionenprojekt zu informieren. In Rheinfelden müssen dazu drei Haltepunkte neu gestaltet werden, sprich: Die Bahnsteige in den Bahnhöfen Stadt Rheinfelden, Beuggen und Herten müssen auf 150 Meter verlängert und auch um 17 Zentimeter erhöht werden, um so ein barrierefreies Einsteigen zu ermöglichen. Neu hinzu kommt der Haltepunkt Warmbach, westlich des heutigen Übergangs an der Hertener Straße gelegen.

„Das alles kostet natürlich auch uns eine Stange Geld, es bedeutet aber einen Quantensprung“, machte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt deutlich. Natürlich wisse auch er, dass es in der Bauzeit zu Einschränkungen und Behinderungen im Zugverkehr geben wird.

Wie der Experte der Bahn im Ausschuss erklärte, sollen die Planungen – nachdem Ende des vergangenen Jahres das Planrechts- und Genehmigungsverfahren für das Großprojekt eingereicht wurde – in Kürze richtig anlaufen. Dazu gehören auch die Offenlage und die Anhörung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange.

„Wir sind wunderbar im Zeitplan“, betonte er. Und das heißt: Ab Mitte 2025 wird an den neuen Bahnsteigen und auch an den Masten für die Oberleitung gebaut. Mit dem Winterfahrplan des Jahres 2027 soll die Elektrifizierung zwischen Basel und Erzingen realisiert sein und modernes Zugmaterial auf der Hochrheinbahn rollen – und das auch in dichterer Taktung.

Wie, wo und wie lange sich Behinderungen im Zugverkehr in Richtung Basel und auch nach Osten ergeben, kann zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Schienenersatzverkehr wird wohl indes des öfteren zum Zug kommen. Problematisch werde es vor allem beim Tunnel Laufenburg, schwant dem Bahnexperten.

Die größten Umbaumaßnahmen erfolgen am Bahnhof in Rheinfelden. Hier werden nicht nur die Bahnsteige auf künftig standardisierte 150 Meter Länge und 55 Zentimeter Bahnsteigkante ausgebaut, sondern es werden bei der Unterführung zwei Aufzüge errichtet, sodass alles barrierefrei zugänglich sein wird. Die alten Rampen bleiben bestehen, auch die, die zum Mittelgleis hinführt. „Sie entspricht nach neuen Standards aber nicht ganz den Anforderungen an Barrierefreiheit“, sagte Heil. Als eine Herausforderung nannte der Experte letztlich den Umbau des Haltepunkts Beuggen wegen dessen topografischer Lage.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading