Mehr Stehzeuge als Fahrzeuge

Rheinfelden (lu). Im eigentlichen Ortskern von Degerfelden gilt künftig eine neue Stellplatzverpflichtung für Kraftfahrzeuge. Einstimmig votierte der Gemeinderat nach Vorberatungen im Ortschaftsrat und im Bauausschuss (wir berichteten) für die Änderung. Demnach muss künftig für Wohnungen bis zu einer Größe von 50 Quadratmetern muss ein Stellplätze außerhalb des öffentlichen Straßenraums nachgewiesen werden. Bei Wohnungen über 50 Quadratmetern sind es 1,5 Stellplätze. Ist die Wohnung gar größer als 80 Quadratmeter, sind zwei Stellplätze nachzuweisen.

Hintergrund des Beschlusses ist der zuletzt stetig gestiegene Druck auf den öffentlichen Parkraum und den massiv vorhandenen ruhenden Verkehr. Dadurch konnten auch Behinderungen von Versorgungs- und Rettungsdiensten nicht ausgeschlossen werden ebenso wie Behinderungen des fließenden Verkehrs durch parkende Autos an der Straße. „Die ohnehin schon existierende Problematik wird künftig noch dadurch verschärft, dass Baulücken geschlossen und Grundstücke im Innenbereich nachverdichtet werden“, heißt es in der Begründung in der Verwaltungsvorlage.

Paul Renz (CDU) stimmte der Erhöhung bei den nachzuweisenden Stellplätze zwar zu. „Die Straßen werden immer mehr als Abstellfläche genutzt“, sagte er. Gleichzeitig mahnte er aber auch Nachahmung in anderen Ortsteilen an, sodass weitere Arbeit auf Verwaltung und Gemeinderat zukommen wird.

Heiner Lohmann (Grüne) sprach sich daher in naher Zukunft für eine grundsätzliche Debatte aus. „Es gibt viel mehr Stehzeuge als Fahrzeuge“, monierte er. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ließ sich wie folgt ein: „Wir müssen wohl von Quartier zu Quartier entscheiden und die Lage stets aufs Neue betrachten.“