Rheinfelden Mineure sind (fast) durch den Berg

Die Oberbadische
Nur knapp sechs Monate nach der Anschlagsfeier lädt Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer als Patin für kommenden Dienstag zur Durchstichfeier für den Herrschaftsbucktunnel der Hochrheinautobahn A 98.Archivfoto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Herrschaftsbucktunnel: Nach knapp sechs Monaten steht die „Durchschlagsfeier“ auf dem Programm

Für den vierten Abschnitt der A 98 geht eine wichtige Etappe zu Ende: Am kommenden Dienstag steht die Durchschlagsfeier für den Herschaftsbucktunnel auf dem Programm. Eingeladen hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die Tunnelpatin ist.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. 440 Meter lang ist die Nordröhre – die südliche, 470 Meter lange ist noch im Bau – und rund 37 Millionen teuer. Die Arbeiter haben nur knapp sechs Monate gebraucht, um den nördlichen Stollen durch den Berg zu treiben, was im 24-Stunden-Schichtbetrieb geschah. Dabei hatte es in Minseln zunächst Unmut gegeben, da die Sprengungen auch unangekündigt nachts erfolgten, obwohl sie noch in Hörweite stattfanden.

Anschlagsfeier

Beifall gab es dagegen bei der Anschlagsfeier für den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Herrmann, als er sagte, die Bürger müssten geschont werden. Das hatten wohl die zahlreich erschienenen Mitglieder der Tunnel-Bürgerinititive auch auf das Stück der Autobahn zwischen Minseln und Karsau bezogen, wo sie bekanntlich gemeinsam mit der Stadt eine mindestens 390 Meter lange Überdeckelung fordern. Doch der Minister nahm ihnen sofort wieder den Wind aus den Segeln, als er festhielt: „Ob getunnelt oder gedeckelt – das ist nun mal saumäßig teuer.“

Teuer wird der vierte Abschnitt der Autobahn, dessen Kern der Herschaftsbuckeltunnel ist, ohnehin: Das insgesamt gerade einmal 2,8 Kilometer lange Teilstück kostet 113 Millionen Euro, zehn davon kommen aus dem Landesetat.

Überschattet wurden die Arbeiten von mehren Zwischenfällen, wenngleich diese nicht direkt mit dem Tunnelbau im Zusammenhang standen. So verunglückte ein Laster auf dem Gelände unterhalb des Waidhofs , das derzeit als Lagerort für den Tunnelaushub dient. Der Fahrer wurde schwer verletzt. Zudem kam es zu einem Erdrutsch, der aber laut Regierungspräsidium Freiburg keinen Einfluss auf die Zeitplanung haben soll.

Die Hochrhein-Autobahn unterteilt sich auf dem Gebiet des Kreises Lörrach in insgesamt fünf Abschnitte.

Weil am Rhein bis Lörrach-Ost: Die A 98 beginnt mit ihrer Abzweigung von der A 5 bei Weil am Rhein. Diese ersten drei Abschnitte sind derzeit rund 16 Kilometer lang und dienen – gemeinsam mit der A 861 zwischen dem Nollinger Bergtunnel und der neuen Rheinbrücke auch als nördliche Umfahrung des Großraums Basel.

Lörrach-Ost bis Rheinfelden-Ost: Der große, 5,5 Kilometer lange Teil (A 98.4) bis zum Nollinger Tunnel wurde mit der A 861 bereits in den Jahren 2006 und 2010 für den Verkehr frei gegeben. Die fehlenden zwei Kilometer zwischen dem künftigen Autobahndreieck Hochrhein und der Anschlussstelle Rheinfelden-Ost hofft man, bis Dezember 2020 fertigstellen zu können.

Rheinfelden-Ost bis Schwörstadt: Dieser Teil befindet sich derzeit in der Offenlage im Zuge des Planfeststellungsverfahrens. Aus Rheinfelder Sicht ist der wichtigeste Knackpunkt die Überdeckelung zwischen Karsau und Minseln für den Schutz der Landschaft und der Menschen. Auch Schwörstadt fordert mehr Lärmschutz, insbesondere im Bereich des Ossenbergs.

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