Rheinfelden Möglichst virtuos durch die Krise

mh

Kultur: Die Rheinfelder Musikerin Christine Schmid war bei Filmdreh beteiligt

Rheinfelden - Nicht nur in der Regio, sondern weit über deren Grenzen hinaus ist die Frau mit dem Akkordeon bekannt: Christine Schmid, die bei ihren Auftritten Lebens- und Spielfreude sprüht. Ihr geht es wie so vielen Künstlern und Soloselbständigen: Corona macht ihr das Leben schwer. Doch jetzt brachte ein Filmdreh willkommene Abwechslung.

Zu normalen Zeiten wäre sie jetzt auf Achse, der Terminkalender wäre prall gefüllt. Aber pandemiebedingt ist alles anders. Christine Schmid sitzt nun wie viele andere zuhause in Rheinfelden und kann ihrem Beruf, ihre Leidenschaft nicht nachgehen: der Musik. Konzerte sind abgesagt, Veranstaltungen storniert. Gelegentlich kommt mal eine Anfrage für eine musikalische Begleitung bei einer Trauerfeier, mehr ist nicht, sagte sie und fügt an: „Es ist frustrierend, nicht auftreten zu können“.

Nicht nur wegen der wegbrechenden Einnahmen, sondern weil sie ihrem Beruf, den sie mit viel Herzblut betreibt, nicht nachgehen kann.

Dass sie als Opernsängerin auch eine Schauspielausbildung genossen hat, ist vielleicht nicht so bekannt. Und so war für sie auch klar: „Ich würde gern ab und zu mal TV machen“. So hatte sie sich schon vor einigen Jahren bei Constantin-Film beworben und auch an einem Casting teilgenommen. „Dort bin ich dann in einem Pool gelandet, mit vielen andern auch“. Als die Gerichtshows mit Richter Alexander Holt und andern ihre große Zeit hatten, wurde sie gelegentlich für Auftritte gebucht. Und auch in jüngster Zeit kamen immer wieder mal Rollenangebote, die sie aber aufgrund ihres vollen Terminkalenders nicht annehmen konnte.

Kürzlich flatterte wieder ein Rollenangebot ins Haus. In der Vorabendkrimiserie „K 11“ eines Privatsenders sollte sie eine Rolle übernehmen.

„In Corona-Zeiten war das Angebot ein Lichtblick“ sagte sie. „Und plötzlich war ich Mutter einer jungen Ballerina“, beschreibt sie ihre Rolle in der Krimiepisode. Über die Handlung darf sie noch nicht viel verraten. „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, ich bin mal von zuhause rausgekommen.“ Allein die Zugfahrt nach München sei „spooky“ gewesen, allein in einem Waggon zu sitzen. Drei Drehtage waren angesetzt, die „ganz schön anstrengend waren“. Es ging frühmorgens aus dem Hotel, jeden Morgen stand ein Corona-Test an. „Die Sicherheitsvorschriften waren sehr streng, es herrschte absolute Maskenpflicht, lediglich beim Dreh durfte der Mund-Nasen-Schutz abgenommen werden“. Es war dennoch eine willkommene Abwechslung vom tristen Alltag. „ich bin dankbar für alles was sich jetzt bietet“.

Der neuerliche Lockdown lässt sie jedoch um Fassung ringen: „Mein letzter Auftritt vor kleinem Publikum, einem „Face-to-Face-Konzert war im Oktober. Es sind ja nicht nur die Auftritte, die fehlen, sondern es ist auch konkret die Angst vor dem Danach, die Netzwerke, die ich mir und die sich andere aufgebaut haben, drohen zu zerreißen“, macht sie sich mit Blick in die Zukunft Sorgen.

Christine Schmid ist eine sehr vielseitige Musikerin, die in vielen Sparten zuhause ist, sowohl Klassik wie Oper oder Operette, als auch Musical, Jazz, französische, italienische und deutsche Chansons zählen zu ihrem Repertoire. Und am Akkordeon ist sie eine absolute Virtuosin. „Es war vorher schon schwer, in diesem so tollen Beruf zu bestehen“, aber jetzt komme die große Herausforderung, „da müssen wir noch mal eine Schippe drauflegen“.

 In der Krimiserie „K 11“ wird die Folge „Mord im Rampenlicht“ mit Christine Schmid am Montag, 7. Dezember, um 17.30 Uhr auf Sat 1 ausgestrahlt.

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