Rheinfelden Muslimischer Verein will Kindergarten einrichten

Ulf Körbs
In der Nähe der Rheinfelder Alperenler-Moschee an der Schafmatt will ein Mannheimer Verein einen muslimischen Kindergarten einrichten. Dieser soll aber auch christlichen und konfessionslosen Kindern offenstehen. Foto: Ulf Körbs

Pläne für Umfeld der Rheinfelder Moschee / Stadt Mannheim macht mit Konzept und Trägerverein offenbar gute Erfahrungen

Rheinfelden/Mannheim - Rheinfelden hat Lücken im Netz der Kinderbetreuung, die wachsen werden, wenn nichts unternommen wird. Da kommt das Ansinnen eines Vereins aus Mannheim, in der Nähe der Rheinfelder Alperenler Moschee an der Schafmatt einen muslimischen Kindergarten einzurichten, für Armin Zimmermann, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, gerade recht.

Es ist nicht das erste Projekt dieser Art, welches der „Verein zur Errichtung und Erhaltung muslimischer Kindergärten“ ins Leben gerufen hat. Er betreibt bereits eine solche Einrichtung in seiner Heimatstadt Mannheim.

Eröffnet wurde der Kindergarten im Dezember 2013, und die Mannheimer Stadtverwaltung ist voll des Lobes. In einer Pressemitteilung zum damaligen Anlass heißt es: „Mit der Kooperationskindertagesstätte hat Mannheim einen bundesweit einzigartigen Weg beschritten.“

Die Initiatoren haben nun in Rheinfelden auch schon bei Bürgermeisterin Diana Stöcker und Amtsleiter Zimmermann vorgefühlt und sind auf ein grundsätzlich positives Echo gestoßen, allzumal sich das Betreuungsangebot nicht nur an muslimische, sondern auch an christliche und konfessionslose Kinder richten soll. Das Gespräch sei ausgesprochen positiv verlaufen, berichtete Stöcker dem Sozialausschuss in dessen jüngster Sitzung. Der Verein habe ein pädagogisches Konzept vorgelegt, das überzeugt habe, hieß es auch von Zimmermann.

In Mannheim macht man offenbar gute Erfahrungen

In Mannheim setzt sich die Kooperationskindertagesstätte aus zwei Krippengruppen, welche die Stadt betreut, und zwei Kindergartengruppen in Vereinsregie zusammen. Beide Einrichtungen sind in einem Gebäude untergebracht und arbeiten fachlich eng zusammen. Die Erzieher nutzen gemeinsame Personalräume und die Kinder zusammen das Außengelände. Das Konzept des muslimischen Kindergartens hält sich eng an den in Baden-Württemberg geltenden Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Kindergärten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung der deutschen Sprache.

Der Trägerverein sei, wie auch Bürgermeisterin Stöcker im Sozialausschuss betonte, mit Vertretern verschiedener Ethnien besetzt. Neben deutschen und türkischstämmigen gebe es auch Mitglieder der bosnischen Gemeinde, weitere stammten aus Tunesien oder dem Irak. Zudem erkenne der Trägerverein die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) an. Mit dieser habe die Stadt Mannheim gute Erfahrungen gemacht, heißt es in der oben zitierten Medienmitteilung.

Offen für alle Richtungen

In dem Papier wird auch darauf hingewiesen, dass der Kindergarten zudem einen Beirat hat, der überkonfessionell und überparteilich zusammengesetzt sei. Dieser verfolge fünf Ziele: Er erarbeite ein gemeinsames Leitbild und sei zuständig für die Sicherung des pädagogischen Konzepts in der Umsetzung. Zudem schaue er sich die Erfolge der Sprachförderung an und begleite die wissenschaftliche Evaluation. Außerdem bemühe er sich um größtmögliche Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.

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