Rheinfelden Nachhaltig, vegan und von hier

Johanna Hauri
Alissa Nönninger und Dominik Kübler entwickeln vegane Soßen auf Basis von Süßlupinen. Foto: zVg

Start-Up: Das Jungunternehmerpaar Alissa Nönninger und Dominik Kübler startet Crowdfunding-Kampagne

Rheinfelden - Vegan, eiweißhaltig und trotzdem deftig: So lautet die Idee hinter den Soßen von „Veprosa“. Das junge Start-Up ist unlängst von Haltingen nach Rheinfelden gezogen und hat nun eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

„Veprosa“, das sind Alissa Nönninger und Dominik Kübler aus Grenzach-Wyhlen. Das junge Pärchen – sie ist Ernährungsberaterin und hat Business studiert, er ist Wirtschaftsingenieur – hat Anfang des vergangenen Jahres sein Unternehmen gegründet (wir berichteten im vergangene Sommer auf der Seite Weil am Rhein). Nönninger und Kübler wollten proteinreiche, aber vegane Soßen kreieren.

In der eigenen Küche getüftelt

Entstanden ist die Idee aufgrund des eigenen Hintergrundes der beiden: Sie sind gerne sportlich aktiv und ernähren sich vegan. Dabei haben Kübler und Nönninger aber festgestellt, dass der Markt aus ihrer Sicht noch zu wenig tierfreie, proteinreiche, aber zugleich natürliche Produkte zu bieten hat.

Mit seinen eigenen Soßen hofft das Pärchen daher, in eine Marktlücke hineinzustoßen. Denn als die 27-Jährige und ihr 30-jähriger Partner die eigene Ernährung auf vegan umstellten, war ihnen aufgefallen, dass herkömmliche Proteinpulver oft künstliche Konservierungs- und Süßungsmittel sowie Geschmacksverstärker enthalten.

Produkte möglichst nachhaltig erzeugen

Daraufhin stellten die beiden sich in die eigene Küche, tüftelten und entwickelten so ihr erstes Soßenpulver: „italienische Tomate“. Bald darauf gesellte sich die „helle Soße“ dazu. Nicht nur die Natürlichkeit der Soße, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit sei ihnen bei der Umsetzung enorm wichtig gewesen, bekräftigt Kübler.

Um für den erhöhten Proteingehalt der Soßen zu sorgen, wird die in Deutschland heimische Süßlupine anstatt Soja verwendet. Überhaupt würden bei „Veprosa“ fast alle Rohstoffe aus Deutschland bezogen, betont der Jungunternehmer. Auch die Produktion findet in Bayern statt. Die Verpackung sei ebenfalls vollständig wiederverwertbar, nennt Kübler einen weiteren Aspekt der Nachhaltigkeit.

Crowdfunding für „Thai Curry“-Soße

Nun, ein Jahr nach der Firmengründung, haben die zwei Jungunternehmer schon einiges erreicht. Ihr erster großer Erfolg war der Einzug ihrer Produkte in die Hiebermärkte. Vier Filialen hätten die Soßen inzwischen im Sortiment, freut sich Dominik Kübler. Man habe dort eine offene Tür eingerannt. Außerdem steige die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln ständig, wie der 30-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Doch auch mit verschiedenen Biomärkten und Rewe-Süd ist „Veprosa“ mittlerweile im Gespräch.

Zudem könne das Start-Up im Rahmen einer Veranstaltung für junge Unternehmen bei der „Markant“-Gruppe vorstellig werden, freut sich der Grenzach-Wyhlener.

Aktuell stehen die beiden Firmengründer vor ihrem nächsten großen Schritt: die Markteinführung ihrer dritten Soße, diesmal mit der Geschmacksrichtung „Thai Curry“. Um die Produktionskosten der bereits entwickelten Soße zu decken, hat das Jungunternehmerpaar eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Im Falle von „Veprosa“ funktioniert diese wie ein Vorverkauf. Das heißt: Die Unterstützer der Idee können vergünstigte Pakete sowohl mit der neuen als auch den bereits verfügbaren Sorten erwerben. Beim Erreichen eines Startlevels von 12 000 Euro kann die neue Soße dann in Produktion gehen.

„Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, geht das Geld zurück an die Unterstützer – ganz nach dem Crowdfunding-Prinzip: alles oder nichts“, bekräftigt Dominik Kübler. Sollte die Kampagne nicht von Erfolg gekrönt sein, wollen seine Partnerin und er übrigens keinesfalls die Flinte ins Korn werfen. „Es würde einfach alles viel länger dauern, wir würden aber trotzdem weitermachen“, sagt das junge Paar entschlossen.

Mit der Summe von 12 000 Euro sollen übrigens nicht nur die Herstellung der Soße, sondern auch verkaufsfördernde Maßnahmen finanziert werden. Denn jetzt, wo der Schritt in den lokalen Handel getan ist, sei es vor allem wichtig, „gesehen zu werden“, wie Kübler es formuliert. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch die sozialen Medien.

Produktpalette soll ausgeweitet werden

In Zukunft will das Paar seine Produktpalette noch weiter ausbauen. Es seien noch mindestens zwei weitere Geschmacksrichtungen geplant, und auch die Ausweitung auf den Dressingbereich wäre möglich.

Auch wenn die Einnahmen des Start-Ups noch nicht zum Leben reichen, treiben die 27- und der 30-Jährige die Weiterentwicklung mit vollem Elan voran. Unsere Gegend würden sie übrigens nur ungern verlassen: „Wir kommen beide von hier und fühlen uns der Region auch sehr verbunden.“

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