Rheinfelden Nicht überall ein Durchkommen

Rolf Reißmann
Hier ging’s nicht weiter: Im Louise-Schröder-Weg passte das Löschfahrzueg nicht durch die freie Lücke. Foto: Rolf Reißmann

Feuerwehrkontrollfahrt: Grundsätzlich müssen beim Parken 3,05 Meter Platz gelassen werden

Erfreulicherweise hat es nur zwei richtige Engpässe bei der Kontrollfahrt der Rheinfelder Feuerwehr am Sonntag gegeben. Wieder einmal waren Ordnungsamtsleiter Dominik Rago und Feuerwehrkommandant Dietmar Müller unterwegs, um Hindernisse aufzuspüren. Denn die können in einem Notfall sehr schnell lebensgefährliche Folgen haben.

Rheinfelden. Stefan Rietschle steuerte das große Sonderlöschfahrzeug aus Herten und zwängte sich durch so manche Engstelle. Mehrfach ragten parkende Autos zu weit in die Fahrbahn hinein. Meist kam aber dank des Geschicks und ausreichender Vorsicht das Löschfahrzeug noch durch.

Aber nicht so im Louise-Schröder-Weg. Hier war die Weiterfahrt blockiert. Eine junge Frau hatte die vorgeschriebene Sicherheitsbreite von 3,05 Meter nicht beachtet, doch irgendwie bekam sie es mit, stürmte aus dem Haus und fuhr das Auto davon. In den Warmbacher Schifferweg fuhr das Löschfahrzeug gar nicht erst hinein, ein SUV parkte zu weit weg vom Straßenrand. Müller und Rago holten das Bandmaß und stellten fest, dass die Lücke nur 2,88 Meter betrug, zu wenig, um mit dem massigen Löschfahrzeug hindurch zu kommen. Bei einem Einsatz hätte es hier erhebliche Verzögerung gegeben.

3.05 Meter sind generell frei zu halten

Eigentlich lernt jeder Autofahrer, dass die Notfallbreite von 3,05 Meter generell frei zu halten ist, diese muss nicht gesondert ausgeschildert werden. Das Auto, das am Sonntag unterwegs war, ist mit der hinten überragenden Schlauchtrommel 9,50 Meter lang und 2,50 Meter breit. Für das starre Fahrzeug ohne Zwischengelenk ist ein Manövrierraum von 40 Zentimetern unbedingt erforderlich. Die Restbreite der Straße wird dafür nicht ab der Fahrzeugseite, sondern ab Außenspiegel gemessen, schließlich sollte der bei einem Einsatz nicht abgerissen werden.

Regelmäßige Kontrollfahrten

Feuerwehrleute nutzen auch die regelmäßigen Bewegungsfahrten mit den Löschfahrzeugen dazu, um Hindernisse zu erkennen. Sollte die Durchfahrt nicht möglich sein und der Fahrer eines falsch geparkten Wagens nicht erreicht werden, stecken die Kameraden dann ein Hinweisblatt hinter den Scheibenwischer. Das ist kein Strafzettel, sondern ein gut gemeinter Hinweis.

Am Sonntag stieß die Kontrollfahrt in Herten auf eine Baustelle, deren Warnbaken etwas großzügig über die eigentliche Aushebung hinaus aufgestellt waren. „Aus diesem Grund führen wir regelmäßige Baustellenkontrollen durch“, erklärte Dominik Rago. „Baufirmen müssen Notfallfahrten mit bedenken, anderseits heißt das auch für PKW-Fahrer, die sonst immer an diesen Stellen parken, während der Bauarbeiten ausreichend Abstand zu halten.“

Notfälle kommen immer plötzlich. Dann muss genau für Feuerwehr und Rettungsdienste freie Fahrt möglich sein. Auffällig ist, dass immer mehr Firmenautos, darunter etliche Kleintransporter, am Wochenende mit nach Hause genommen werden und so die Fahrzeugdichte in den Wohngebieten noch erhöhen. Dies sollte Anlass sein, die Parkflächen so auszunutzen, dass möglichst viele Platz finden.

Schraffierte Flächen als Drehleiter-Stellplätze

Mehrfach fand die Kontrollgruppe Autos, die auf schraffiert markierten Flächen abgestellt waren. „Etliche Anwohner wissen nicht, warum gerade diese Stelle mit Schraffur gesperrt ist, aber das sind oft Drehleiter-Stellplätze,“ erläuterte Dietmar Müller. „An solchen Punkten können wir die Drehleiter schnell aufstellen und meist in großem Radius arbeiten.“ Nicht immer muss es ein Brand sein, Drehleitern gelten heute als wichtiges Rettungsmittel auch für schwer zu bergende Personen aus komplizierten Wohnlagen.

Anwohner haben fast alle Verständnis

Stefan Rietschle steuerte das große Sonderlöschfahrzeug sicher und gekonnt durch alle Engstellen. „Wenn wir Anwohner bei Übungen und Bewegungsfahrten darauf hinweisen, haben sie fast alle Verständnis dafür,“ sagte er. „Zwar sprechen sie es nicht aus, aber ich nehme schon an, dass sie auch daran denken, selbst einmal hilfebedürftig zu sein.“

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