Rheinfelden Nierle schmecken auch mit Stäbchen

Die Oberbadische
Auch mit chinesischen Essstäbchen ließen sich die Rheinfelder Narren die Nierle beim Fasnachtsauftakt, der zum letzten Mal im „Danner“ stattfand, schmecken, wie Oberzunftmeister Michael Birlin (Mitte) beobachten konnte. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Fasnachtsauftakt: Letzter elfter Elfter im „Danner“-Atrium / Narren trotzdem „guet druff“

„Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, intonierten die Latscharis beim traditionellen Nierle-Essen zum Fasnachtssauftakt am 11. 11. im „Danner“. Und mit diesem Song hatten sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Das altehrwürdige Haus im Sommer an einen chinesischen Besitzer verkauft worden war, mithin der Atriumsaal nicht mehr für Fasnachtsveranstaltungen zur Verfügung steht, machen sich die Narren große Sorge um die künftige Saal- und Ballfasnacht. Wie ein Roter Faden zog sich diese Sorge denn auch durch das Programm am elften Elften.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Alle Redner und Akteure kamen an diesem Thema nicht vorbei und ging ihnen – wer will es ihnen essensmäßig verdenken - schlichtweg an die Nieren. Süffisant waren daher beim Eingang auch Stäbchen an die Gäste verteilt worden. Und so mancher Narr hielt sich an den Fingerzeig mit Zaunpfahl, aß brav mit Stäbchen seine Nierle auf und ließ das übliche Besteck links liegen. Zuvor war aber ein Vormittag über die Bühne gegangen, der viel Vorfreude auf die kommende närrische, gleichwohl äußerst kurze Saison – Aschermittwoch ist bereits am 14. Februar – versprühen ließ.

Ob Oberzunftmeister (Ozume) Michael Birlin, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt oder auch Höllhooge-Narr und Zunftabendakteur Helmut Augsten in seinem kleinen Liedbeitrag, der von Nierle-Goreng skandierte: Keiner ließ das den Narren – und auch anderen Vereinen – unter den Nägeln brennende Thema aus. Erst einmal Fakten sichten, viele Narrendörfer errichten sowie auch Beizen aufsuchen, riet Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als des Problems Lösung, zumal ja künftig wohl nur noch das chinesische Mondscheinfest im „Danner“ stattfände. „Und wenn du dann nicht weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis“, frotzelte der Rathauschef in der Bütt und meinte damit auch die jüngst aufgekommene Diskussion um neue Ausschüsse für Warmbach und die Innenstadt. Diesen Ball hatte zuvor auch der Oberzunftmeister bereits aufgenommen und forderte: „Dann wollen die Narren auch einen Ausschuss“. Zuletzt gab der Ozume noch das diesjährige Motto der Fasnacht bekannt: „“d’Rhyfälder sin guet druff, denn s’isch wieder uff“, womit an die fast einjährige Baustellensperrung in Warmbach erinnert werden soll.

Traditionell überreichte Michael Birlin sodann die erste goldene Fasnachtsplakette der Session 2017/18 an Eberhardt. Die Plakette ziert in diesem die im Jahr 2008 gegründet Clique der Wasserfalldämonen aus Warmbach, die aktuell 17 Aktive, 13 Kinder und 23 Passive in ihren Reihen haben. In den Genuss der Plakette kam zudem Bürgermeisterin Diana Stöcker. Und weil der Narrenchef gerade in den Spendierlaune war, bekam auch die langjährige „Danner“-Geschäftsführerin Rita Baumgartner ein Exemplar des guten Stücks verliehen.

Letztlich freute sich auch der neue Präsident der Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden/Schweiz (FGR), Roger Wendelspieß, über die Einladung zum Nierle-Essen. Er, wie auch über viele Jahre hinweg zuvor Vorgängerin Bea Bieber, versprachen, die guten fasnächtlichen Verbindungen über den Rhein hinweg gut zu pflegen. Und in ähnlichem Sinne ist auch das diesjährige Motto der FGR ausgewählt, nämlich „Nit stoh bliebe – es goht wiiter“.

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